Rheinische Post Mettmann

Raubüberfa­ll auf Sauna-Club in Erkrath

- VON OLIVER WIEGAND

Das Groß-Bordell in Unterfeldh­aus wurde in der Nacht zu Montag von drei Unbekannte­n überfallen. Die Polizei konnte das zu Fuß geflüchtet­e Trio nicht fassen. Nun wird mit einer Personenbe­schreibung gefahndet.

ERKRATH Am frühen Montagmorg­en gegen 2.55 Uhr stürmten drei bislang unbekannte Männer den Sauna-Club an der Heinrich-HertzStraß­e in Erkrath-Unterfeldh­aus. Einer der Maskierten hielt eine schwarze Pistole in der Hand und rannte auf den Kassenbere­ich zu.

Eine Mitarbeite­rin, die sich hinter dem Tresen befand, flüchtete in einen angrenzend­en Raum und verschloss die Tür. Das Trio nahm eine Geldbörse samt Bargeld vom Thekenbere­ich und flüchtete zu Fuß.

Der Club wirbt auf Lastwagen und großen Plakaten bundesweit um Kunden

Die drei Täter konnten wie folgt beschriebe­n werden: Der erste Mann war etwa 35 Jahre alt und augenschei­nlich Südländer. Er war bekleidet mit einer grauen Steppjacke und einer grauen Hose. Ferner trug er eine graue Basecap mit einem weißen „New York“-Zeichen. Der zweite Mann war ebenfalls um die 35 Jahre alt und ebenfalls wahrschein­lich Südländer. Er soll schwarze Haare mit lichten Stellen am Hinterkopf gehabt haben. Darüber hinaus trug er einen Drei-TageBart. Bei seinem Pullover lag der Kragen auf den Schulterbl­ättern auf. Der dritte Täter soll zwischen 40 und 50 Jahre alt sein, augenschei­nlich Südländer, und ebenfalls eine Kappe getragen haben. Eine Fahndung der Polizei nach dem flüchtigen Trio verlief ohne Erfolg.

Erst vor knapp einer Woche war der Sauna-Club in die Schlagzeil­en geraten. Am vorvergang­enen Frei- tag geriet zunächst ein Mercedes der S-Klasse in Brand. Später griff das gegen 20.30 Uhr am Abend ausgebroch­ene Feuer auch noch auf mehrere andere Autos über, die durch das Feuer komplett zerstört wurden. Die Ermittlung­en der Kriminalpo­lizei zur Brandursac­he dauern noch an. Da es sich bei den betroffene­n Autos um recht neue und hochwertig­e Fahrzeuge handelte, summierte sich die Schadenshö­he auf geschätzte 250.000 Euro, wie die Polizei mitteilte. Spekulatio­nen, es könnte sich um einen „ZuhälterKr­ieg“in Erkrath handeln, wurden offiziell nicht bestätigt. Das GroßBordel­l war in den vergangene­n Jahren immer wieder ins Gerede geraten, weil in ganz Nordrhein-Westfalen sehr auffällig für die Dienstleis­tungen geworben wird. Sogar in Hamburg tauchten Plakate mit der Aufschrift „100 Girls“auf. Zuletzt waren am Rand von Autobahnen abgestellt­e Lastwagen gesehen worden, die ebenfalls sehr großflächi­g für das Bordell geworben haben. Bei der Gelegenhei­t wurde bekannt, dass die Betreiber schon mehr als 50.000 Euro an Bußgeldern für das unerlaubte Abstellen der Lkw be- zahlt hatten. In Erkrath hatten sich vor Jahren einige Anwohner beschwert, die von der damals geplanten Erweiterun­g des ehemaligen Büro- und Lagergebäu­des nicht begeistert waren. Anwohner nannten den Club „Erotik-Fabrik.“

Die Stadtverwa­ltung hatte betont, ein Bordell in einem Gewerbegeb­iet sei rechtlich zulässig. Es komme nicht auf die Entfernung zu Schulen, Kindergärt­en oder Privathäus­ern an. Entscheide­nd sei, dass das Gebäude im Gewerbe- und nicht im Wohngebiet stehe, so die Stadt Erkrath.

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Der Sauna-Club in Unterfeldh­aus ist gegen 2.55 Uhr am frühen Montagmorg­en von drei bislang unbekannte­n Männern überfallen worden. Die Polizei bittet um Zeugenhinw­eise.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Der Sauna-Club in Unterfeldh­aus ist gegen 2.55 Uhr am frühen Montagmorg­en von drei bislang unbekannte­n Männern überfallen worden. Die Polizei bittet um Zeugenhinw­eise.

Newspapers in German

Newspapers from Germany