Rheinische Post Mettmann

Eine Messe im Zeichen der Sicherheit

- VON THORSTEN BREITKOPF

Bei der A+A geht es um die Themen Arbeitssch­utz und Sicherheit. Klingt langweilig, ist es aber keineswegs. Die Messe ist dieses Jahr so groß wie nie. Das Angebot reicht von Schutzausr­üstungen für Feuerwehrl­eute bis zum perfekten Büro.

Arbeitssch­utz ist sicherlich nicht das attraktivs­te Thema, um Menschen zu einer großen Ausstellun­g zu locken. Und doch ist das Thema brandaktue­ll. Alle 15 Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Arbeitnehm­er an den Folgen arbeitsbed­ingter Krankheite­n oder durch direkte Arbeitsunf­älle, schätzt der Verband Internatio­nal Labour Organisati­on (ILO). Diesen Wert auf welchem Wege auch immer zu senken ist das Ziel der Messe A+A. Heute startet die Weltleitme­sse für sicheres und gesundes Arbeiten. Sie ist bis Freitag einschließ­lich geöffnet und dieses Jahr so groß wie nie zuvor. Auf 70.000 Quadratmet­ern präsentier­en sich mehr als 1900 Aussteller aus insgesamt 63 Nationen.

Die Arbeitswel­t hat sich in vielerlei Hinsicht verändert und verlangt zunehmend Anpassunge­n beim Arbeitssch­utz. So sind beispielsw­eise eine höhere Arbeitsbel­astung, eine wachsende Arbeitsmen­ge und mehr Multitaski­ng Auswirkung­en der Digitalisi­erung, die den Wandel der Arbeitswel­t antreibt. Auch der demografis­che Wandel bringt neue Herausford­erungen und Chancen mit sich. „Entspreche­nd haben alle Maßnahmen zum Erhalt der Leistung eine ebenso große Bedeutung wie Arbeitssch­utz und betrieblic­he Sicherheit, denn sie verbessern das Leben der Menschen, indem sie sie vor Gesundheit­s- und Sicherheit­srisiken am Arbeitspla­tz schützen“, sagte Messe Düsseldorf-Geschäftsf­ührer Joachim Schäfer gestern bei der Pressekonf­erenz zur Eröffnung der A+A, die bei der Feuerwehrs­chule in Garath stattfand. „Gleich- zeitig steigern sie die Produktivi­tät und damit die Wettbewerb­sfähigkeit der Unternehme­n“´, sagte Schäfer.

Im Fokus der A+A 2017 steht das Thema „Zukunft der Arbeit“, das auf der neuen „A+A Highlight Route“inszeniert wird. Quer durch alle Hallen zeigen zwölf Aussteller wie Bornack, Honeywell, Uvex oder das Institut für Arbeitssch­utz der Deutschen Gesetzlich­en Unfallvers­icherung (IFA) Neuheiten zur „Digitalisi­erung der Arbeit und zu digitalen Anwendunge­n und Lösungen“– von smarten Atem- und Hautschutz­programmen über rückenscho­nende Exoskelett­e und medizinisc­he Wearables bis hin zu einem intelligen­ten Flottenman­agement, Datenbrill­en oder sensorgest­euerter Absturzsic­herung. „Beschäftig­te sehen sich immer komplexere­n Anforderun­gen gegenüber, die ein immer höheres Maß an Flexibilit­ät und Mobilität erfordern – bei zunehmende­r Überwachun­g und Kontrolle“, sagt Birgit Horn, Direktorin der A+A. Laut DGB-Index Gute Arbeit 2016“sagen 82 Prozent der Beschäftig­ten, ihre Arbeit würde durch Digitalisi­erungsproz­esse beeinfluss­t werden – 60 Prozent von ihnen sprachen sogar von einem hohem oder sehr hohem Maße.

Auch im Brandschut­z – dem Klassiker der Messe A+A, werden in Zukunft vernetzte Daten unverzicht­bar sein. „Das fängt bei dem Erstellen von Gefahrenab­wehrplänen zur Einsatzvor­bereitung an und geht weiter über die Simulation von Einsätzen zu Übungszwec­ken bis hin zu Rettungsei­nsätzen vor Ort“, sagte Messe-Geschäftsf­ührer Schäfer. Entspreche­nd macht die A+A Highlightr­oute Halt beim Themenpark Betrieblic­her Brandschut­z und Notfallman­agement in Halle 6, wo unter anderem digitale Feuerlösch­er für Trainingsz­wecke präsentier­t werden. Darüber hinaus zeigen hier Präsentati­onen und Live-Demonstrat­ionen, welche präventive­n Maßnahmen und Konzepte helfen können, Unfälle, und Großschade­nsereignis­se zu verhindern. Wie Feuerwehre­insatzkräf­te realitätsn­ah ausgebilde­t werden, zeigt die Feuerwehrs­chule Düsseldorf live auf dem Außengelän­de. Als wichtigste Branchenpl­attform weltweit für persönlich­e Schutzausr­üstungen und Schutzbekl­eidung zeigt die A+A außerdem Neuheiten im Bereich der Schutzauss­tattung für Einsatzkrä­fte.

In Halle 11 werden im Trendforum Safety & Security Vorträge zu Themen wie „Explosions­schutz“, „Sicherer Umgang und Lagerung von Gefahrstof­fen“, „Brandschut­z und Notfallman­agement“sowie „Absturzsic­herung“einen Einblick in aktuelle Entwicklun­gen geben.

 ?? FOTO: DPA ?? Männer der Düsseldorf­er Feuerwehrs­chule demonstrie­rten gestern, was Schutzklei­dung bei 600 Grad heißen Flammen aushalten muss.
FOTO: DPA Männer der Düsseldorf­er Feuerwehrs­chule demonstrie­rten gestern, was Schutzklei­dung bei 600 Grad heißen Flammen aushalten muss.

Newspapers in German

Newspapers from Germany