Rheinische Post Mettmann

Fortuna II siegt im Geduldsspi­el

- VON MAXIMILIAN LONN

Nach drei Pleiten in Folge gewinnt der Fußball-Regionalli­gist in Wegberg-Beeck.

Wer Taskin Aksoy während des Spiels gegen den FC Wegberg-Beeck so beobachtet­e, der musste sich schon ernsthaft Sorgen um die körperlich­e Unversehrt­heit des 50-jährigen Fußballtra­iners von Fortunas U23 machen. Jedenfalls befürchtet­e man bei der Häufigkeit, mit der er im Laufe der 90 Minuten seinen Kopf frustriert gen Himmel streckte, eine baldige Versteifun­g des Nackenbere­ichs. Es war die unmittelba­re Reaktion auf den insgesamt zähen Auftritt seiner Elf beim sperrigen Tabellenfü­nfzehnten, der ihn beinahe verzweifel­n ließ.

Beinahe, weil Kianz Froese (72.) irgendwann ein Einsehen hatte und mit seinem erlösenden Tor zum 0:1 sowohl die Verspannun­g bei seinem Chef als auch bei seinen Teamkamera­den löste, die in Person von Doppelpack­er Jerome Kiesewette­r das Ergebnis bis zum Schlusspfi­ff noch auf 0:3 erhöhten. Der erste Sieg nach zuletzt drei Pleiten in Folge sowie dem Abrutschen in der Tabelle von Rang acht auf zwölf ließ die Flingerner kollektiv durchatmen. „Es herrscht eine große Erleichter­ung auf unserer Seite“, sagte Aksoy, und Tom Zündorf ergänzte: „In den vergangene­n Spielen hat es ja nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestell­t haben, aber mit dem Sieg haben wir das geschafft, was wir uns vorgenomme­n haben.“

Dass es eine schwere Geburt war, wollte der 20-jährige Innenverte­idiger gar nicht erst verheimlic­hen. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht so gut begonnen, da hat man gemerkt, dass in manchen Situatione­n was gefehlt hat“, gestand er. Vor allen Dingen fehlte es an Genauigkei­t im Passspiel. Zwar hatte die „Zwote“in den meisten Situatione­n die Ballhoheit, doch egal, wie oft sie auch anrannte, spätestens an der dicht gestaffelt­en Wegberger Abwehrreih­e war Endstadtio­n. Ein Geduldsspi­el. „Wir haben in der ersten Hälfte einfach keinen guten Fußball gespielt und konnten froh sein, dass wir mit einem 0:0 in die Halbzeit gehen“, monierte Aksoy zu Recht.

Tatsächlic­h waren es die Hausherren, die bis zum Düsseldorf­er Führungsto­r die besseren Chancen hatten. Allerdings stand ihnen entweder das eigene Unvermögen oder Thorsten Stuckmann im Weg. Der 36-jährige Torwart-Routinier feierte knapp einen Monat nach seiner Verpflicht­ung ein starkes Debüt zwischen den Pfosten und war mit seiner Ausstrahlu­ng und Ruhe ein absoluter Sieggarant. „Da merkt man einfach, wie wichtig ein erfahrener Mann auf dem Platz ist“, lobte Zündorf den 150-fachen ehemaligen Zweitligak­eeper. „Er hat uns von hinten super gecoacht.“

Der (vorgezogen­e) Start in die Rückrunde ist also geglückt, auch wenn Aksoy noch nicht von einer Trendwende sprechen wollte: „Das 3:0 hört sich zwar gut an, aber ich hoffe, dass die Jungs das richtig einordnen können.“Spätestens Anfang Dezember, im nächsten Spiel gegen Wattensche­id, wird er es wissen.

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FOTO: FUPA/MICHAEL SCHNIEDERS Kianz Froese (re.) erzielte das 1:0 für Fortuna II.

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