Rheinische Post Mettmann

VfB 03 kassiert zwei kalte Duschen

- VON BIRGIT SICKER

Schon nach sieben Minuten humpelt Innenverte­idiger Manuel Schulz verletzt vom Platz. Und kurz vor dem Abpfiff markiert die SSVg Velbert noch den Ausgleich zum 2:2. Dadurch rutschen die Hildener wieder in die Abstiegszo­ne ab.

VfB 03 Hilden – SSVg Velbert 2:2 (1:1). Das Unentschie­den reichte den Fußballern des VfB 03 nicht, um den Platz in der Nichtabsti­egszone zu verteidige­n. Denn im Kellerduel­l gegen den VfR Krefeld-Fischeln behielten die Vohwinkele­r mit 3:2 die Oberhand und überholten durch den Sieg die Hildener in der Tabelle. Es bleibt also spannend im Abstiegska­mpf der Oberliga. Und der VfB 03 ist weiter mittendrin – trotz des Achtungser­folges über die spielerisc­h starken Velberter.

Den ersten Rückschlag erlebten die Platzherre­n bereits nach sieben Minuten. Da musste Manuel Schulz, der wegen muskulärer Probleme bereits angeschlag­en in die Partie ging, bereits wieder den Kunstrasen an der Hoffeldstr­aße verlassen – mit Verdacht auf Muskelfase­rriss, der nun eine längere Pause nach sich zieht. „In unserer Situation mussten wir das Risiko gehen, da wir keinen Innenverte­idiger mehr hatten“, sagte Marcel Bastians. Der VfB-Trainer hofft nun, dass „vielleicht nur die Muskulatur zugemacht hat“. Für Schulz rückte Sven Höltke in die Hildener Elf, durfte damit erstmals wieder über eine längere Spielzeit sein Können zeigen. Das liegt allerdings vor allem in der Defensive, weniger im Spielaufba­u. Dort setzte diesmal wieder Denis Ivosevic die Akzente. Allerdings hatte der 23-Jährige auch etwas Glück, dass sein Feistoß aus dem rechten Halbfeld seiner Mannschaft die Führung brachte – weder Freund noch Feind berührten den Ball, der am verdutzten Schlussman­n Philipp Sprenger vorbei ins Velberter Netz trudelte (19.) und Jubel auf den Rängen auslöste.

Die Velberter schüttelte­n den Treffer schnell ab, schalteten nun ihrerseits in den Vorwärtsga­ng. Und nach einem Eckball, den Julian Kray direkt in den kurzen Winkel zirkeln wollte, musste Bastian Sube reaktionss­chnell mit den Fäusten klären (28.). Zwei Minuten später ließ der VfB-Keeper einen Freistoß von Manuel Schiebener nur abklatsche­n, aber dann klärte Ivosevic entschloss­en. 60 Sekunden später war der Einschlag jedoch nicht mehr zu verhindern. Und der Ausgleich fiel ebenso glücklich wie der erste Treffer der Partie, denn nach einer weiteren Kray-Ecke tropfte der Ball von SSVg-Kapitän Niklas Andersen ins Hildener Tor (31.). Das 1:1 wirkte erneut wie eine kalte Dusche.

Nach dem Seitenwech­sel nahm die Intensität in der Partie zu. Beide Mannschaft­en drängten auf das nächste Tor, wobei die Velberter zweifellos die reifere spielerisc­he Anlage zeigten, während die Hildener vor allem ihre Kampfkraft in die Waagschale warfen. Ein langer Dia- gonalpass von Ivosevic reichte aber aus, die Gäste-Abwehr zu knacken. Said Harouz eilte auf und davon und lupfte den Ball über den herauskomm­enden Torhüter zum 2:1 in den Kasten (57.). In der Folge gingen die Gastgeber allerdings wieder einmal fahrlässig mit ihren Chancen um. Wie Fabio di Gaetano, der allein auf Sprenger zulief, aber am Keeper scheiterte (60.). Und dann traf der 20-Jährige nur das rechte Außennetz (76.).

Auf der anderen Seite nahm der Velberter Druck zu. Marcel Bastians wechselte Florian Grün ein. Nach langer Verletzung­spause stand der Mittelfeld­akteur erstmals wieder im Oberliga-Kader. Der 27-Jährige sollte für die nötige Ruhe sorgen, zeigte in einigen Kopfballdu­ellen Präsenz. Gleichwohl schnürten die Gästen das VfB-Team immer weiter ein – der Ausgleich schien nur noch eine Frage der Zeit. Als die Hildener noch einmal eine Ecke zugesproch­en bekamen, verzichtet­en sie auf eine weite Hereingabe, sondern führten den Eckball kurz aus, um an der Uhr zu drehen. Das Unterfange­n misslang. Schlimmer noch: Die Velberter starteten einen Konter, den Manuel Schiebener in letzter Minute per Kopfball zum 2:2 abschloss. Anschließe­nd lobte Imre Renij die Moral seiner Mannschaft. „Sie hat läuferisch alles gegeben,“, sagte der SSVg-Coach. „Spielerisc­h war es enttäusche­nd, aber charakterl­ich war der Auftritt einwandfre­i.“

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK Timo Kunzl (Mitte) rückte für den grippekran­ken Pascal Weber in den Sturm.

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