Rheinische Post Mettmann

Borussia setzt sich ab

- VON TINO HERMANNS

Der Tischtenni­s-Rekordmeis­ter gewinnt beim ASV Grünwetter­sbach 3:0 und hat nun an der Tabellensp­itze der Bundesliga bereits vier Punkte Vorsprung. Stefan Fegerl macht den letzten Punkt des Tages.

Auf dem Weg zum Pausengetr­änk in der Kabine quatschten und scherzten Anton Källberg, Timo Boll und Borussias Cheftraine­r Danny Heister entspannt miteinande­r. Beim ASV Grünwetter­sbach lagen die Düsseldorf­er im Spiel der Tischtenni­s-Bundesliga (TTBL) mit 2:0 in Führung, und im dritten Match sollte Stefan Fegerl (Weltrangli­ste 36) auf Dang Qiu (WR 214) treffen. Da schien das 3:0 für den amtierende­n Meister programmie­rt zu sein. Zwar gab Fegerl unerwartet den ersten Satz ab, hatte aber am Ende alles im Griff und zementiert­e den 3:0-Erfolg in Karlsruhe. „Ich bin froh dieses vermeintli­che Alltagsspi­el so deutlich gewonnen zu haben. Es ist alles rund gelaufen, jeder hat seine Leistung gebracht“, lobte Heister.

Dabei steckt hinter dem deutlichen Erfolg jede Menge Arbeit, auch weil die Düsseldorf­er auf Kristian Karlsson verzichtet­en, der in der vergangene­n Wochen bei den Swedish Open im Einzel und Doppel das Achtelfina­le erreicht hatte. „Ja, es ist Arbeit für Anton, Morizono zu bezwingen. Und ja, es ist auch Arbeit für Timo, Ricardo Walther in die Knie zu zwingen, wenn Ric anfängt zu trommeln“, erläuterte der Coach.

Und der Ex-Borusse Walther (WR 40) trommelte zeitweise gewaltig gegen Borussias Nummer eins. Walther steckte nie auf, versuchte alles, war aber gegen die in den entscheide­nden Momenten überlegene Spielweise des 36-jährigen Linkshände­rs chancenlos. Immer, wenn es nötig war, schaltete Boll einen Gang hoch, spielte taktisch brillant, platzierte die Bälle punktgenau und hatte alles im Griff. „Timo war etwas müde. Er hatte eine Schaukampf­reise in den Knochen. Dafür hat es es aber gut gemacht“, analysiert­e der Cheftraine­r.

Das Knackpunkt-Match für den ASV hatte allerdings direkt zum Auftakt auf dem Programm gestanden. Källberg (WR 75), in Grünwetter­sbach als Nummer zwei aufgeboten, traf auf ASV-Spitzenspi­eler Morizono (WR 50). Es war eine Partie auf des Messers Schneide, kippte manchmal auf die eine, dann wieder auf die andere Seite, doch Källberg hatte trotz seiner gerade einmal 20 Jahre die besseren Nerven und im fünften und damit letzten Durchgang die besseren Schläge.

Als dann Fegerl seine Anfangsner­vosität abgelegt hatte, was beim Österreich­er ja auch nicht immer der Fall ist, war die Sache klar. „Stefan fing sich nach Satz eins und hat gar nichts mehr anbrennen lassen“, fasste Heister zusammen. Dazu hat auch der Coach beigetrage­n, denn nachdem Fegerl zwei Matchbälle vergeben hatte, nahm er eine Auszeit. Der dritte Matchball saß.

Borussia hat damit in ihrer siebten TTBL-Begegnung dieser Saison ihren siebten Erfolg eingefahre­n. Weil zudem der 1. FC Saarbrücke­n das Überraschu­ngsteam der Saison, den Post SV Mühlhausen, erstaunlic­h locker 3:0 bezwang, hat der Rekordmeis­ter als Tabellenfü­hrer (14:0) jetzt schon vier Punkte Vorsprung auf die punktgleic­hen Klubs aus Mühlhausen und Saarbrücke­n. Ohne Druck aus der Meistersch­aft können die Düsseldorf­er jetzt am Freitag zum Champions-LeagueGrup­penspiel beim Tabellenfü­hrer GV Hennebont TT nach Frankreich fahren. Das Hinspiel hatte Borussia mit 2:3 verloren.

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BENEFOTO Vom verlorenen ersten Durchgang ließ sich der Österreich­er Stefan Fegerl nicht beirren und machte mit seinem Vier-Satz-Sieg den Sack für Borussia zu.
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