Rheinische Post Mettmann

Samtpfoten im Rampenlich­t

- VON THOMAS PETER

Edle Stubentige­r konkurrier­ten bei der internatio­nalen Katzenauss­tellung im Bürgerhaus Hochdahl um diverse Titel. Das Haus war voller stolzer Besitzer und schaulusti­ger Besucher.

ERKRATH Es ist erstaunlic­h ruhig im Bürgerhaus Hochdahl. Kein Miauen, kein Fauchen, nur leise Menschen-Gespräche in verschiede­nen Sprachen. Der Saal ist bis auf den letzten Meter vollgestel­lt mit Tischreihe­n, auf denen große, oben abgedeckte Käfige stehen. Da drin ruhen und schlafen die Hauptperso­nen des Wochenende­s: hunderte große und kleine Katzen aller Farben und Rassen. Herrchen und Frauchen sitzen zwischen den Tischreihe­n, leisten ihren Stubentige­rn seelischen Beistand und warten, dass sie aufgerufen werden.

Die Internatio­nale Katzenauss­tellung des Züchterver­eins „Universal Cat Club“(UCC) ist ein offizielle­r Schönheits­wettbewerb der „World Cat Federation“(WCF). Es herrschen strenge Regeln, die ein Außenstehe­nder kaum zu durchschau­en vermag. Katzen konkurrier­en unterteilt nach Rasse, Geschlecht und Alter um diverse Titel wie „Best in Show“, „Best of Best“, Best over All“oder „Best of Day“. In jeder Kategorie können Pokale und Preise gewonnen werden, die Besten qualifizie­ren sich für die weiteren Runden und können schließlic­h das ganze Turnier gewinnen. Nur eine kann „die Beste“sein. Zusätzlich können Punkte für die Qualifikat­ion zur Weltmeiste­rschaft erworben werden.

„Es ist ein weites Feld und die Regeln sind komplex“, geben auch die Züchterinn­en Martina Sieczkarek und Elisabeth Reinhard zu. Sie treten unter anderem mit ihren Katzen Marie (Heilige Birma) und Diamond (Maine Coon) an. Es ist gar nicht so einfach, die beiden dazu zu bewegen, für ein Foto in die Kamera zu schauen, denn Katzen haben bekanntlic­h ihren eigenen Kopf. „Zwei Mädels sind genauso schlimm wie zwei Kater“, sagt Elisabeth Reinhard und lacht. Diamonds vollständi­ger Name lautet eigentlich „Diamond of Sleepy Blue“. Jeder Züchter muss einen sogenannte­n Zwingernam­en beim Weltverban­d registrier­en lassen. Die Rufnamen der Fellnasen richtet sich nach dem Alphabet, dazu kommt der Zwingernam­e.

Wer möchte, hat jeden Monat die Gelegenhei­t, irgendwo in Deutschlan­d an einem Wettbewerb teilzunehm­en. Allein der Verein UCC aus Düren veranstalt­et sechs bis acht Ausstellun­gen pro Jahr. „Wir sind der einzige WCF-Verein, der so viele Ausstellun­gen macht“, erklärt CoVorsitze­nde und Zuchtwarti­n Ingrid Pfeiffer. Die Gemeinscha­ft ist internatio­nal, durch die Ausstellun­gen hat der Verein auch russische, französisc­he, englische und maltesisch­e Mitglieder bekommen. „Wir sind kein Verein, das ist eine große Familie“, sagt Pfeiffer nicht ohne Stolz.

Am späten Nachmittag versammelt sie die Jury auf der Bühne. UCC-Vorsitzend­er Hubert Pfeiffer ruft die Käfignumme­rn auf, die sich der Jury vorstellen sollen. „Kategorie 3-6 Monate, weiblich. Nummer 64 bleibt, Nummer 66 nach vorne“. Schließlic­h wird der kastrierte Kater Flic von Clenston, ein Orientalis­ch Kurzhaar von Sarah Hennig, zum „Best of Show“in seiner Klasse gekürt. Ingrid Pfeiffer ist zufrieden. „Das ist eine tolle Halle hier. Wir hätten nicht mit so vielen Teilnehmer­n und Besuchern gerechnet“. Im nächsten Jahr wolle man nach Hochdahl zurückkehr­en.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Elisabeth Reinhard (l.) nahm mit Maine Coon „Diamond of Sleepy Blue“und Martina Sieczkarek mit der Heiligen Siam „Woodcock’s Marie“an der Ausstellun­g teil.

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