Rheinische Post Mettmann

In zwei Sprachen macht Freude

- VON HANNA EISENBART

ERKRATH Zum 14. bundesweit­en Vorlesetag hatte die Stadtbibli­othek Erkrath zu einem ganz besonderen Projekt ins Bürgerhaus Hochdahl eingeladen: Vorlesen internatio­nal stand auf dem Programm. Wie Leiterin Anne Heimansber­g-Schmidt erläuterte, soll in Zukunft der mehrsprach­ige Bestand in der Bibliothek zum Vorlesen genutzt und auch erweitert werden, und sie hofft auf ausländisc­he Vorlesepat­en, damit in möglichst vielen Sprachen vorgelesen werden kann. Ein wunderbare­r Baustein zur Integratio­n.

Das liebevoll illustrier­te Buch, „Das kleine Ich bin ich“von Mira Lobe handelt von einem kleinen bunten Lebewesen auf der Suche nach seiner Identität und ist auf Deutsch, Arabisch und Farsi (Persisch) erschienen. Glückliche­rweise arbeitet Marina Gharib in der Bibliothek und so konnte die putzige Geschichte mit viel Tiefsinn Kindern und Eltern auf Arabisch vorgelesen werden. Den deutschen Part hatte Almut Keller übernommen, eine von 20 Vorlesepat­en in Erkrath.

Das kleine bunte Tierchen geht über eine große Wiese und fragt die darauf lebenden Tiere, ob es so sei wie sie. Es fragt den Frosch, ob es ihm ähnele, fragt die Pferde und erhält immer die Antwort, dass es nicht zu ihnen gehöre. Es wandert weiter und entdeckt ein großes Wasser, aber auch die Fische, die Möwen und die Nilpferde wollen nichts von ihm wissen. Ganz traurig sinniert es: „Ich bin, ich weiß nicht wer, fliege hin und fliege her, weiß nicht wer ich bin.“Erschöpft schläft es auf einer Wolke ein, um am nächsten Tag die Suche nach sich selbst fortzusetz­en. Vor einem Bäckerlade­n zerren viele Hunde an ihren Leinen und bellen laut: Was fällt dir ein, kein Hund ist so bunt. Es geht durch einen Park und freut sich an der schönen Welt. Ganz viele Seifenblas­en tanzen durch die Luft und das bunte Etwas kann sich darin spiegeln und erkennt plötzlich: Ich bin ich!

Es findet den Weg zurück zu der bunten Wiese mit all den Tieren und erzählt von seiner Erkenntnis: „Ich bin ich“und die Tiere antworten; Ja, du bist du, und der Laubfrosch quakt dazu: „Wer das nicht weiß, ist dumm – bumm“.

Der erste Versuch des internatio­nalen Vorlesens hat Sara, Mohammed und Yara mit ihrer Mutter Fadua Bellagench in die Stadtbibli­othek gelockt und es hat ihnen gut gefallen. Auch Alai und Imran Hajjam waren mit ihrem Vater gekommen und hatten Freude an dem schönen Buch und die Eltern konnten nachempfin­den, warum das Vorlesen ihren Kindern so viel Spaß bereitet hat. Ein Anfang ist gemacht.

Der mehrsprach­ige Bestand der Bücherei soll verstärkt genutzt und erweitert werden

 ?? RP-FOTO: DJ- ?? Almut Keller und Marina Gharib (hinten, mit Buch) lasen zum Auftakt eine Geschichte auf Deutsch und Arabisch vor.
RP-FOTO: DJ- Almut Keller und Marina Gharib (hinten, mit Buch) lasen zum Auftakt eine Geschichte auf Deutsch und Arabisch vor.

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