Bismarckstraße bleibt Sorgenkind
Schublade. Die Verwaltung schichtete um: Das Geld soll für die Neugestaltung der Schwarzbachstraße verwandt werden.
Die CDU hatte deshalb im Wirtschaftsförderungsausschuss den Antrag gestellt, dass die städtische Wirtschaftsförderung aktiv wird und ein „Sofortprogramm zur Stärkung und Belebung des Einzelhandels auf der gesamten Bismarckstraße“anbietet.
Birgit von Billerbeck von der Wirtschaftsförderung hatte deshalb die Eigentümer der Leerstände angeschrieben und Gespräche angeboten. Nur zwei hätten sich gemeldet. Beide teilten mit, dass sie keinen Gesprächsbedarf hätten. Woran liegt das: „Vielleicht können die Eigentümer ihre Immobilie nicht umbauen, weil sie kein Geld haben“, mutmaßte Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec.
Für die SPD und auch die FDP ist klar, dass die Bismarckstraße künftig als Einkaufsstraße keine Zukunft hat. Zu weit weg vom Zentrum, keine Laufkundschaft. Schon seit Jah- ren vollzieht sich auf der Bismarckstraße ein Wandel. Leerstände werden zu Wohnungen umgebaut oder bleiben eben leer. Ein trostloses Bild. Der Trend zu Wohnungen wird vermutlich anhalten. „Wir hatten uns schon früher dafür eingesetzt, die Bismarckstraße zu einem Wohnquartier umzuwidmen“, sagte Lutz Kreitmann (FDP). Außerdem sollten sich dort Dienstleister für Gesundheit ansiedeln, betonte Andrea Rottmann (SPD. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen, um Wohnungen zu bauen, so Geschorec, seien auf jeden Fall gegeben.
Die Politik und die Verwaltung hätten nur einen geringen beziehungsweise keinen Einfluss, die Leerstandsmisere zu beheben. Das sei Privatsache, sagte Frank Sicking (SPD). Gespräche mit Eigentümern seien dennoch wichtig. So sind den Ausschussmitgliedern die beiden Spielhallen am Anfang der Bismarckstraße ein Dorn im Auge. Sie werden laut eines neuen Erlasses – zwei Spielhallen müssen mindestens 350 Meter entfernt sein und einen großen Abstand zu Schulen aufweisen – vermutlich keinen Bestand haben. „Wir müssen mit den Eigentümern der Immobilien sprechen, damit dort eine ansprechende Alternativlösung gefunden wird“, hieß es im Ausschuss.
Die CDU zog ihren Antrag nach langer Diskussion schließlich zurück. Apropos Leerstände: Die Wirtschaftsförderung hat Kontakt zu dem Eigentümer der Ladenpassage an der Florastraße aufgenommen. Der Edeka-Markt ist ausgezogen. Möglicherweise schließt ein weiteres Geschäft in unmittelbarer Nähe. „Wir haben 25 Adressaten angesprochen“, sagt Birgit von Billerbeck. „Alle haben gesagt, sie hätten kein Interesse“. Die Verkaufsfläche sei zu klein, es fehlten Parkplätze und Laufkundschaft man werde aber an dem Thema dranbleiben.