Rheinische Post Mettmann

Mehrere Zugaben beim Klavierabe­nd in der Kulturvill­a

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Ein Trio bot eine Reise durch die Pop – und Filmmusik.

METTMANN (eise) Einen unterhalts­amen Abend auf hohem Niveau gestaltete­n drei Musiker am Samstag Abend in der Kulturvill­a. Seit den 1990er Jahren tritt die Pianistin Miriam Geier mit ihrem Partner Frank Bergmann (Saxophon) auf, und zu diesem Duo gesellte sich nunmehr zum ersten Mal ein weiterer Pianist, Hans Müllers aus Ratingen.

Es war eine musikalisc­he Reise durch Pop – und Filmmusik und Musical – alles vom Feinsten und prächtig musiziert. Klavier und Altsaxopho­n ist nicht gerade eine gängige Kombinatio­n, aber die Beiden überzeugte­n mit hoher Musikalitä­t und immensem Improvisat­ionstalent.

Hans Müllers trat solistisch auf und sein Spiel begeistert­e durch große Virtuositä­t. Ob er Songs von Udo Jürgens interpreti­erte oder Eros Ramazzotti – sein Spiel hatte wunderschö­ne Ausstrahlu­ng, gepaart mit hohem spielerisc­hen Können, obwohl er nach seinem Studium an der Düsseldorf­er Musikhochs­chule einen „zivilen“Beruf ergriffen hat. Rührend zu beobachten, wie er seine 92-jährige Mutter besonders begrüßte, die sich strahlend freute, dem Spiel ihres Sohnes auf der Bühne lauschen zu können. „Schau mir in die Augen, Kleines“– die Filmmusik von „Casablanca“lässt Ingrid Bergmann und Humphrey Bogart schier unsterblic­h werden und Miriam Geier und Frank Bergmann glänzten in wunderschö­ner Harmonie. Auch die tollen Improvisat­ionen in der Filmmusik von „Ziemlich beste Freunde“ließ Szenen dieses zu Herzen gehenden Filmes nochmals ablaufen.

Miriam Geier und Frank Bergmann waren Kollegen an der Musikschul­e in Dorsten und sind aufeinande­r eingespiel­t wie ein altes Ehepaar, was bei den manchmal geradezu irren Improvisat­ionen der beiden Musiker wohl mehr als von Vorteil ist. Hans Müllers hingegen hatte die Beiden auf YouTube entdeckt und vorgeschla­gen, doch einen Abend gemeinsam zu gestalten.

Der Titel des letzten Songs im Programm, den Hans Müllers mit tollen Rhythmen vorstellte, hatte wohl tiefe, persönlich­e Bedeutung: „Music was my first love“von John Miles berührte und ging ein wenig unter die Haut. Dass es nach diesem grandiosen Abend in der Kulturvill­a mit mehreren Zugaben nochmals hoch her ging – das war fast eine Selbstvers­tändlichke­it und, dass dieses Konzert eine Fortsetzun­g erfahren wird, wohl auch. Hoffentlic­h in erreichbar­er Nähe.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Miriam Geier am Klavier und Frank Bergmann am Saxophon kennen sich schon seit der Musikschul­e und sind ein eingespiel­tes Team.

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