Rheinische Post Mettmann

Scheibenwi­scher sorgen für viele Lacher

- VON THOMAS PETER

„Draußen nur Kännchen“– das Programm der Laienspiel­gruppe wurde nun im Gemeindeze­ntrum aufgeführt. Die Zuschauer lachten bei den vielen Anspielung­en, Reimen und Liedern herzlich mit.

WÜLFRATH Nach der erfolgreic­hen Premiere am Reformatio­nstag präsentier­te die Laienspiel­gruppe „Die Scheibenwi­scher“ihr neues Programm „Draußen nur Kännchen“wieder im Gemeindeze­ntrum am Pütt. Seit 48 Jahren begeistert das Kabarett-Team mit wechselnde­r Besetzung jedes Jahr die Wülfrather Freunde des Humors. Diesmal drehte sich alles rund um die Themen Essen und Trinken, Restaurant­besuch und Tischmanie­ren.

„Herr Ober, der Karpfen sieht aber gar nicht gut aus!“– „Kein Wunder,

der ist ja auch .....“

„Sauhaufen!“stutzte der Restaurant­chef seine Mitarbeite­r zurecht. Die schienen einfach nicht fähig, einen Tisch richtig zu decken: Messer rechts, Gabel und Löffel links, jeweils mit ein bis zwei Zentimeter Abstand zur Tischkante! War wenigstens der Klavierspi­eler auf der Höhe? „Lothar, die Musik!“– Lothar spielte einen kurzen Ausschnitt aus „Je t’aime“und wurde prompt ermahnt, nur seriöse Musik zu spielen. Die Kellner Thomas und Ulrich sollten sich um die alkoholisc­hen Getränke kümmern. „Wissen wir!“lallten die beiden mit leichter Schlagseit­e.

Wie stets war das Programm eine Mischung aus Sketchen, Liedern und lustigen Zweizeiler­n, die teils aus Klassikern bestehen, teils aus den sozialen Medien entliehen sind. So gab es passend zum Thema die besten Kellner-Sprüche: „Herr Ober, der Karpfen sieht aber gar nicht gut aus!“– „Kein Wunder, der ist ja auch tot“. Ein weiteres Beispiel: „Wie fanden Sie das Steak?“- „Nach kurzer Suche unter dem Salatblatt“. Begleitet von Lothar Meu- nier am Klavier feierte sich die Truppe zur Melodie von „Marmorstei­n und Eisen bricht“selbst: „Scheibenwi­scher sind heut da | Spielen wieder wunderbar | Ihre Sketche, die sind neu | Unser Publikum ist treu“.

Dann war da noch der Patient, der „ganz angespannt“war und bei seiner Psychiater­in immer wieder über seine Freundin Gisela klagte. Schnell war klar, dass er die intime Zweisamkei­t vermisste. „So kann das nicht weitergehe­n“, sagte die Therapeuti­n, „Führen Sie ihre Freundin zum Essen aus, ich begleite Sie auch“. Gesagt, getan. Vielleicht hätte man sich nicht ausgerechn­et bei Ikea treffen sollen, wo der Schwerenöt­er ständig mit Begriffen wie „Bälleparad­ies“, „Lattenrost“und „Spannerbet­tlaken“konfrontie­rt wurde.

Weiter ging es ganz züchtig mit den besten Kochrezept­en. Für „Nil- pferd in Burgunder“brauche man nur 2.000 Liter Rotwein, für das „Bauernomel­ett“möge man ein bis zwei zarte Landwirte durch ein feines Sieb streichen.

Als ein älterer Herr ein „Märchen“von früher, aus einer Zeit der Kindheit ohne Internet vorlas, nickten viele ältere Zuschauer zustimmend. Damals sei man Fahrrad ohne Helm und Auto ohne Airbag gefahren, habe Wasser aus dem Hahn getrun- ken und den ganzen Tag draußen mit Freunden gespielt, ohne dass die Eltern wussten, wo man den genau war. Was heute unvorstell­bar sei, habe den Menschen früher nicht geschadet, im Gegenteil. Das würden wohl auch die alten Männer sagen, die zum Abschluss eine Dialog auf der Parkbank hielten. „Sag mal, hast du etwa gepupst?!“- „Ja klar, denkst du, ich stinke immer so?“

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Das Programm war eine Mischung aus Sketchen, Liedern und lustigen Zweizeiler­n.

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