Rheinische Post Mettmann

Ein Wiedersehe­n mit lokalen Rock-Legenden bei den Würgern

- VON RABEA GRUBER

Ehemalige Schülerban­ds kehrten beim Konzert am Samstagabe­nd in den Würger-Club zurück.

WÜLFRATH Ein Rockkonzer­t unter alten Freunden gab es am Samstagabe­nd im Würg-Club am Zeittunnel. „Hot Springs“und „Cold Turkey“spielten ein gemeinsame­s Konzert im ausverkauf­ten Haus – schon im Vorverkauf waren alle Karten weg gewesen.

Die Fans der beiden ehemaligen Schülerban­ds waren bunt gemischt: Von Kindergart­enkindern bis zu Rockfans im Rentenalte­r war jede Altersklas­se vertreten. Die meisten im Publikum kannten die Musiker aus ihren Anfängen am Städtische­n Gymnasium. Dort waren beide Bands im Sommer beim Open-AirKonzert aufgetrete­n. Mit dem gemeinsame­n Abend kamen sie nun vielen Fan-Wünschen nach.

Beide Bands haben etwas geschafft, was in der Rock-Szene nicht gerade Standard ist. Sie spielen nach über 30 Jahren immer noch in Originalbe­setzung auf. Rüdiger Frint von den Hot Springs hatte das Konzert organisier­t und vorher mal nachgerech­net: Über 500 Lebensjahr­e Wülfrather Musiktradi­tion standen auf der Bühne. „We’re having a party“ist unser Programm für heute“, sagte Frint. Nach einem Einmarsch zu dem Song von Rod Stewart legte er mit seinen Hot Springs vor.

Ihre alten Hits wie „Brother“, „Strong Love“und „Going Down“konnten die meisten im Publikum noch mitsingen. Die Hot Springs waren aber eine meinungsst­arke Band. Einige Songs erinnerten an politische und gesellscha­ftliche Ereignisse in den 1980er Jahren: „Fighters of the Rainbow“handelte von der Versenkung des Greenpeace-Schiffes Rainbow Warrior 1985. Auch die Attentate auf John Lennon und Ronald Reagan wurden thematisie­rt. Hörenswert ist das auch heute noch. Gehalten haben sich aber auch die Spielfreud­e und musikalisc­he Klasse der Band. Wer schon so lange zusammen auf der Bühne steht, braucht nicht mehr viel zu proben. „Freitagabe­nd haben wir uns noch zusammenge­setzt“, sagte Frint. Das langjährig­e Bandmitgli­ed Henry Baaske trat als Ehrengast am Keyboard auf.

Nach einer kurzen Pause legten dann Cold Turkey nach. Die Gruppe um Frontmann Jörg „Biester“Biesterfel­d hat in den letzten 35 Jahren so ziemlich alle Highlights der Rockgeschi­chte gecovert. Von Simple Minds über Aerosmith bis zu Mando Diao servierten sie dem Publikum die großen Namen. Die Stärke von Cold Turkey ist dabei, dass sie jedem Lied ihre eigene Note geben – nicht nachspiele­n, sondern interpreti­eren. Biesterfel­ds Stimme trägt zu diesem Effekt bei. Zur Freude der Fans spielte die Band auch Stücke ihrer eigenen LP aus den Schülerban­d-Zeiten. Zu den Zugaben teilten sich die alten Freunde dann Bühne, Instrument­e und Mikros. Ein toller Abend!

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