ANALYSE Der
US-Präsident erlässt eine neue Direktive, um wieder Menschen auf den Erdtrabanten und dann zum Mars zu bringen. Damit berührt er einen alten Traum der Menschheit – und konkrete Pläne zum Bau einer Mondstation.
mängelt, dass die USA zu wenig für die Weltraumfahrt tun. Ein Erfolg käme letztlich auch Thiel zugute, ist er doch zu einem wichtigen Finanzier des Raumfahrtunternehmens Space X geworden, das mit neuen Techniken die Transportkosten ins All senken will.
„Bemannte Raumfahrt ist immer mit großen Herausforderungen verbunden“, sagt Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries, zugleich die Raumfahrtbeauftragte der Bundesregierung. Deutschland setze mit anderen Partnern in der Europäischen Weltraumorganisation Esa auf den Weiterbetrieb der Internationalen Weltraumstation ISS bis 2024 und auf eine verstärkte Nutzung von satellitengestützten Anwendungen, die einen „direkten Nutzen für die Gesellschaft“hätten.
Deutlich freundlicher fällt die Reaktion beim Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie aus. „Wir begrüßen die Initiative der USA“, sagt der für Raumfahrt zuständige Vizepräsident Marco Fuchs. Für Deutschland stehe dabei der Mond im Mittelpunkt und weniger der Mars. „45 Jahre nachdem der Mensch zuletzt seinen Fuß auf den Erdtrabanten gesetzt hat, drängt sich eine neue astronautische Mission zum Mond geradezu auf“, unterstreicht Fuchs. Deutschland stelle mit dem europäischen Servicemodul ESM bereits Infrastruktur für die nächste Nasa-Mission zum Mond mit dem US-Raumschiff „Orion“. Das Projekt laufe zunächst unbemannt, sei ab 2021 aber auch astronautisch geplant.
Unter den vielversprechenden Kandidaten ist der Deutsche Matthias Maurer, der seit drei Jahren zum europäischen Astronautenkorps gehört. „Mein Hauptziel ist natürlich erst einmal eine Reise in den Weltraum“, sagte er zwar sehr allgemein vor Wochen in einem Radio-Interview. Doch wenn er wählen könne, stünde für ihn der Mond an erster Stelle. „Ich weiß genau, welche Schritte erforderlich sind, um dort eine Basis aufzubauen“, erläuterte Maurer. Der Mond sei „superspannend“– nicht zuletzt als Zwischenstopp, um von dort aus besser die lange Reise zum Mars antreten zu können.