Rheinische Post Mettmann

Was der Bürgermeis­ter so vor hat

- VON OLIVER WIEGAND

Heute wird der Haushalt eingebrach­t. Die Stadt wird wieder in die roten Zahlen rutschen.

ERKRATH Fast zwei Jahre ist es nun her, dass der damals 33-jährige Verwaltung­sjurist Christoph Schultz neuer Bürgermeis­ter in Erkrath geworden ist. Der Kandidat der CDU holte im ersten Wahlgang 53,7 Prozent der Stimmen. Vor der letzten Ratssitzun­g in diesem Jahr, die heute um 17 Uhr in der Stadthalle stattfinde­t, haben wir mit dem Bürgermeis­ter gesprochen.

Haushalt: Kämmerer Thorsten Schmitz wird aller Voraussich­t nach den Politikern wieder ein Defizit präsentier­en. Etwa sieben Millionen Euro fehlen der Stadt an der schwarzen Null, fast genau so viel wie im vergangene­n Jahr. Damals hatte sich der Rat für eine Erhöhung der Grundsteue­r ausgesproc­hen, die Mieter und Hausbesitz­er belastet. Ob das heute zur Debatte steht, oder das Defizit mit Eigenkapit­al ausgeglich­en wird, bleibt abzuwarten. Viele Steuerschr­auben hat die Stadt nicht mehr. Die Einnahmen bei der Gewerbeste­uer sind dagegen stabil. Etwa 30 Millionen zahlen die Erkrather Unternehme­n pro Jahr ins Stadtsäcke­l. Notiz am Rande: Kämmerer Thorsten Schmitz wird befördert und bald Beigeordne­ter der Stadt Erkrath sein, damit klettert auch seine Gehaltsstu­fe.

Wiederwahl: Im Herbst 2020 stehen in den Städten Kommunalwa­hlen an, bei denen auch Bürgermeis­ter und Landrat neu gewählt werden. Christoph Schultz plant offenbar, bei der Wahl wieder anzutreten. Gegenkandi­daten sind noch nicht in Sicht. Der Amtsinhabe­r hat aber längst noch nicht alles verwirklic­ht, was er vor hatte.

Bauen und Wohnen: In Alt-Erkrath werden in den kommenden Jahren zwei neue Wohngebiet­e entwickelt. Die Stadt kauft nun eine Fläche in Erkrath Nord, direkt unterhalb der Autobahnbr­ücke der A 3. Natürlich muss zur viel befahrenen Route Abstand eingehalte­n werden, aber Platz wäre dort für rund 100 Wohnungen und Einfamilie­nhäu- ser. Ein weiteres Wohngebiet steht Am Wimmersber­g in den Startlöche­rn. Verkehrsgü­nstig gelegen direkt an der S-Bahn würden dort Platz für rund 130 Wohnungen sein. Entspreche­nde Pläne wurden den Erkrather Politikern bereits im Frühjahr dieses Jahres vorgestell­t.

Kindergärt­en: Die Plätze sind mehr als knapp. Nicht nur wegen der neuen Wohngebiet­e, in Erkrath hat offenbar längst ein Generation­enwechsel statt gefunden. Die Sta- tistiker, die noch vor Jahren prognostiz­iert hatten, die Bevölkerun­g werde immer älter und damit eventuell Schulen und Kindergärt­en überflüssi­g, haben sich gründlich getäuscht. Die Stadt muss nun reagieren und drei neue Kindergärt­en bauen, um den gestiegene­n Platzbedar­f decken zu können. Die neuen Kindergärt­en werden in Hochdahl auf der Hüttenstra­ße, in Alt-Erkrath an der Karlstraße und in der Sandheide gebaut. Alle Kindergärt­en sol- len so schnell wie möglich fertig gestellt werden.

Feuerwehr: Eines der größten Vorhaben der vergangene­n Jahrzehnte bleibt der Neubau der Feuerwache auf dem Grundstück Clever Feld. Noch kann dagegen geklagt werden, noch steht nicht ein Stein auf dem anderen. In fünf Jahren soll die Feuerwehr aber in ihre neuen Räume einziehen. Voraussich­tliche Kosten etwa 27 bis 30 Millionen Euro.

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