Primark verbietet Kinderarbeit bei Lieferanten
Fünf Jahre nach dem Einsturz einer Fabrik in Bangladesch reagiert der Handelsriese auf Kritik.
DUBLIN (dpa) Wer sich gefragt hat, wo der Textildiscounter Primark ein T-Shirt für 2,50 Euro oder eine Jeans für zehn Euro herbekommt, kann jetzt im Internet nachschauen. Auf seiner Homepage veröffentlichte der Handelsriese nun Namen und Adressen von mehr als 900 Fabriken in 31 Ländern, die für ihn arbeiten. Zwar verrät Primark nicht, was genau wo gefertigt wird. Doch gibt die Website immerhin einen Einblick in das Lieferantennetzwerk der Kette, die mit ihrer Billigstrategie aus dem Nichts unter die zehn größten Modehändler Europas aufgestiegen ist. Die Iren haben selbst keine Fabriken, sondern lassen alles von Zulieferern herstellen. Die Primark-Liste umfasst allein 550 in China, 173 in Indien und 78 in der Türkei.
Die Handelskette reagiert damit auf den Druck von Nicht-Regierungsorganisationen wie der „Kampagne für Saubere Kleidung“und von Gewerkschaften, die seit langem mehr Transparenz fordern. Sie erhoffen sich bessere Arbeitsbedingungen und mehr Schutz für Beschäftigte in den Fabriken. Bei Missständen können sich Arbeitnehmer und Hilfsorganisationen so leichter an die Auftraggeber wenden. So etwas wie 2013 soll nach dem Willen der Hilfsorganisationen nicht wieder passieren. Als damals eine Textilfabrik in Bangladesch zusammenstürzte und 1100 Arbeiter getötet wurden, mussten Überlebende in den Trümmern nach Etiketten suchen, um herauszufinden, für wen die Fabrik gearbeitet hatte.
Vor Primark haben in den vergangenen Jahren bereits andere große Handelsketten wie H&M oder C&A, aber auch Modemarken wie Adidas, Esprit oder Gap Lieferantenlisten veröffentlicht. Einige gehen bei den veröffentlichten Daten deutlich weiter als Primark. Der für EthikFragen bei Primark zuständige TopManager Paul Lister betonte, man