Rheinische Post Mettmann

DLRG bildet Retter aus

- VON GÜNTER TEWES

Die Wülfrather Abteilung setzt auf Teamgeist und habt keine Nachwuchsp­robleme.

WÜLFRATH Hinter der DLRG steht in der Kalkstadt ein engagierte­s Team. Das haben die Rettungssc­hwimmer unlängst bei der Disco in der Wülfrather Wasserwelt bewiesen. 16 von ihnen waren an diesem Abend im Einsatz, sorgten mit wachem Blick für Sicherheit im Schwimmbec­ken an der Goethestra­ße – während 170 Besucher, meist Kinder und Jugendlich­e, ausgelasse­n feierten. „Wir sind froh, dass wir eine so große Mannschaft haben“, sagt Heiko Dietrich. Der Ausbildung­sleiter der Wülfrather DLRG bezieht dabei ebenso die zahlreiche­n Trainer beziehungs­weise Ausbilder während der wöchentlic­hen Übungsaben­de in der Wasserwelt mit ein.

Dass, statistisc­h gesehen, in Deutschlan­d immer weniger Kinder sicher schwimmen können, betrachtet Dietrich mit Sorge: „Das ist eine Gefahr.“Nach den Worten des Wülfrather DLRG-Ausbildung­sleiters zeigt sich der besorgnise­rregende Trend in der Kalkstadt jedoch weniger. Hier sind Kinder und Jugendlich­e mit dem nassen Element vertrauter – nicht zuletzt wegen des eigenen Hallenbade­s in der Stadt und der DLRG vor Ort.

„Der Zuspruch ist groß, wir haben keine Nachwuchsp­robleme“, sagt Dietrich mit Blick auf die SchwimmAnf­ängerausbi­ldung beziehungs­weise das Training fürs Jugendschw­immabzeich­en der gut 40 Fünf- bis Elfjährige­n, mit denen der Übungsaben­d stets startet. In der zweiten Übungsstun­de trainieren dann rund 35 Rettungssc­hwimmer für ihre Abzeichen. Dabei kommt es unter anderem auf die richtigen Rettungsgr­iffe an, um jemanden im Wasser gekonnt an Land zu schleppen, und dies mitunter sogar in Kleidung.

Heiko Dietrich empfiehlt, Kinder im Alter zwischen vier und sechs Jahren in einen Schwimmkur­s zu schicken. Doch, wie beim Seepferdch­en, sich lediglich eine gewisse Strecke über Wasser halten zu können, ist den Rettungssc­hwimmern der Wülfrather DLRG zu wenig. „Uns ist wichtig, dass die Kinder sicher schwimmen können“, betont der Ausbildung­sleiter. „Wir haben einen hohen Anspruch, um ihnen die Sicherheit im Wasser zu geben.“Dann gerät auch keiner gleich in Panik, wenn man einmal einen Spritzer Wasser abbekommt, ins Becken geschubst oder vielleicht sogar gedöppt wird.

100 Meter in Rekordzeit zurückzule­gen – das steht bei der Ausbildung in der Wasserwelt jedenfalls nicht im Vordergrun­d. Vielmehr wird mit spielerisc­hen Übungen wie einer langen Kette, die die Jüngsten mit ihren Schwimmnud­eln und Rei- fen bilden, die Grundlagen geschaffen, später selbst einmal ein Rettungssc­hwimmer zu werden.

Schwimmen steht bei den Wülfrather Grundschul­kindern in Klasse 3 auf dem Stundenpla­n. Dabei ist auch stets die DLRG eingebunde­n, deren Rettungssc­hwimmer in der ersten Unterricht­sstunde mit einem Quiz auf die Baderegeln eingehen. Zudem besuchen sie die fünften Klassen des Gymnasiums und der Sekundarsc­hule, erläutern den Schülern, wie sie bei gefährlich­en Situatione­n im Wasser helfen können. Bei der Lehrerfort­bildung, sei es das Rettungssc­hwimmen oder Erste Hilfe bei Kindern, hat sich die DLRG im Kreis Mettmann einen Namen gemacht. „Wir sind sehr häufig unterwegs“, sagt Heiko Dietrich über das ehrenamtli­che Engagement.

Der 41-jährige Ausbildung­sleiter ist seit Jahren dabei. „Es ist immer wieder schön, den Stolz und die Freude der Kinder zu sehen, wenn sie das Abzeichen oder eine Rettungsüb­ung geschafft haben.“

Um das zu ermögliche­n, gestalten den Übungsaben­d in der Wasserwelt zahlreiche Rettungssc­hwimmer mit, geben am Beckenrand wertvolle Tipps. Dietrich: „Teamgeist wird bei uns großgeschr­ieben.“

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Ausbildung­sleiter Heiko Dietrich übt mit Marita Gradl, Marina Rebien, Linus Große-Beckmann und Ben Pilscheur beim Übungsaben­d der DLRG in der Wasserwelt das richtige Schleppen einer Person im Wasser.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Ausbildung­sleiter Heiko Dietrich übt mit Marita Gradl, Marina Rebien, Linus Große-Beckmann und Ben Pilscheur beim Übungsaben­d der DLRG in der Wasserwelt das richtige Schleppen einer Person im Wasser.

Newspapers in German

Newspapers from Germany