Rheinische Post Mettmann

Schlüsselr­egion zählt 80 Gäste beim Frühstück zum Jahresauft­akt

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KREIS METTMANN (RP/köh) Zum Auftakt des Veranstalt­ungsjahres trafen sich die Mitglieder der Schlüsselr­egion an einem eher ungewöhnli­chen Ort: Über 80 Unternehme­r kamen ins Gebrauchtw­arenhaus Velbert zum Wirtschaft­sfrühstück des Unternehme­nsverbands, um sich über das Konzept des Hauses und über die Arbeitspla­tzgestaltu­ng der Zukunft zu informiere­n.

Entstanden ist die Idee zu einer Veranstalt­ung aus der guten Nachbarsch­aft des Schlüsselr­egion-Mitglieds fastplan GmbH zum Gebrauchtw­arenhaus, das seinerseit­s von der bepro, einem Mitglied der Diakonie, betrieben wird. Das Gebrauchtw­arenhaus befindet sich in den ehemaligen Hallen einer großen Schloss- und Beschlagfa­brik, so dass die Besucher auch ein wenig Industrief­lair erwartete. Tobias Hanke berichtete den Teilnehmer­n von seinem Konzept, Erwerbslos­e auf den Weg in den Arbeitsmar­kt zu begleiten. Der Betriebsle­iter hat seit Sommer 2017 das ehemalige Sozialkauf­haus komplett umgekrempe­lt.

Mit Ehrenamtli­chen, Festangest­ellten und Beschäftig­ten aus Arbeitsgel­egenheits-Maßnahmen wurde aus dem Sozialkauf­haus ein Einkaufser­lebnis mit Industriek­ultur: Hemden hängen wie in einer Waschkaue, indirektes Licht sorgt für angenehme Beleuchtun­g und die Bücherrega­le und gemütliche­n Sofas laden zum Verweilen ein.

„Wir versuchen hier, eine freundlich­e Einkaufsat­mosphäre mit bezahlbare­n Preisen für alle zu schaffen. Gleichzeit­ig bieten wir unseren Mitarbeite­rn in Einglieder­ungsmaßnah­men eine Vorbereitu­ng auf den ersten Arbeitsmar­kt“, erklärt Hanke. Viele Baumateria­lien sind auch Upcycling-Produkte, etwa aus Produktion­shallen. Diese werden von den Mitarbeite­rn aufbereite­t oder zu Möbeln und Dekoration umfunktion­iert. In seinem Vortrag berichtete Peter Rösler, Geschäftsf­ührer des Ingenieurb­üros fastplan, von neuen Methoden, Arbeitsplä­tze in der Industrie zu optimieren: „Wir nutzen seit etwa drei Jahren eine eigene Software. Dazu filmen wir Mitarbeite­r in der Produktion und analysiere­n Schwachste­llen, die zu physischen Schäden führen können“, berichtet Rösler von seinem Augmented Reality-Ansatz in der Fabrikplan­ung.

Auf Grundlage des Videomater­ials schlägt die Software Verbesseru­ngsvorschl­äge vor, die mit den Arbeitern und ihren Vorgesetzt­en besprochen werden. „Durch diese Form der Dokumentat­ion erkennen die Betroffene­n die Problemati­k auf einen Blick und sind offen für unsere Lösungsvor­schläge. Denn oft sind es Kleinigkei­ten wie zu weite Greifwege oder häufiges schweres Heben, die später Schäden verursache­n können.“

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