Kalenderblatt 17. Februar 1818
Das erste Laufrad, das offiziell patentiert wurde, war wohl wenig mehr als eine Spielerei. Am 17. Februar 1818 erhielt Karl Freiherr von Drais das französische Patent auf seine Laufmaschine, die heute als Vorläufer des Fahrrads ohne Pedale gesehen wird. Im 18. Jahrhundert hatte es nur unausgereifte, ungelenkte Laufräder gegeben, die von Kindern genutzt wurden. Drais hingegen hatte das erste lenkbare Zweirad erfunden. Der Fahrer nahm auf einem Sattel Platz, hatte hinter sich eine Art Gepäckträger befestigt und vor sich ein gepolstertes Brettchen, auf dem er die Unterarme zum Lenken platzieren konnte. In nur einer Stunde konnte mit dem Laufrad bei optimalen Bedingungen ein Weg bewältigt werden, für den ein Fußgänger vier Stunden benötigt hätte. Bergab, so warb Drais für seine Maschine, würde das Rad sogar so schnell wie ein galoppierendes Pferd. Als das Laufrad auch in Frankreich verkauft wurde, erhielt es dort den Namen „Draisine“nach dem Erfinder, im englischsprachigen Raum nannte man es „Hobby-Horse“. Die wenigen Käufer nutzten es allerdings weniger praktisch als mehr zur Zerstreuung – und so geriet die Erfindung bald wieder in Vergessenheit. Nur ihr Erfinder nutzte die Draisine bis zu seinem Tod. Erst in den 1860er Jahren entdeckte man das Laufrad wieder und entwickelte es weiter – bis zu einer Frühform des heutigen Fahrrads.