Scooter locken mit 140 Beats pro Minute
Die Techno-Band trat vor 7000 Fans in der Mitsubishi-Electric-Halle auf. Die Jubiläumstour der Band heißt „100% Scooter“.
Einem Lockruf gleich hallt es durchs Foyer der Mitsubishi-Electric-Halle: „Döpdöpdöp-dödödöp-döpdöp“. Die Antwort donnert wie ein Echo von allen Seiten zurück. Es ist beinahe ein Frage-Antwort-Spiel, ein stumm abgesprochener Geheimcode, der den Abend begleitet. Er bedeutet: Die Eskalation kann begin- nen. Scooter feierten am Samstag mit mehr als 7000 Menschen Jubiläum in Düsseldorf – und den Ausnahmezustand brachten sie gleich mit. Mit der „100% Scooter – 25 years wild & wicked“-Tour schließen sie an ihre letzte ausverkaufte Arena-Tour an. Zelebriert werden dabei nicht nur Hits wie „Hyper Hyper“, die die Band wiederholt an die Chartspitze katapultierten, sondern sie rücken auch mit neuen Liedern wie „Bora! Bora! Bora!“an.
Der DJ, der den Massen vor dem Auftritt Scooters einheizen soll, wirkt dabei fast ein wenig überflüssig – die Betriebstemperatur wurde beim kollektiven Vorglühen längst erreicht. Mit sanftem Intro kündigen sich schließlich Scooter an. Dann der große Knall. Der Beat wird jenseits des Tanzbaren getrieben, unter 140 Beats pro Minute geht an diesem Abend kaum etwas. Songtexte sind bei Scooter Nebensache, vollständige Sätze sowieso. Mitgegröhlt wird trotzdem, im Zweifelsfall einfach „döp“oder „oi“.
Und es bietet sich ein seltener Anblick für ein Konzert: Die Handys bleiben in den Taschen. Mit großer Lichtshow, Pyroeffekten und spärlich bekleideten Tänzerinnen sor- gen Scooter für Massenekstase. Frontmann H.P. Baxxter feuert immer weiter an, doch das Publikum ist ohnehin nicht mehr zu stoppen. „A party, a party, party, party“, ruft er. Zwischen den Liedern hüpft er schnell ins nächste Glitzershirt und weiter geht die Party.
„Yeah, yeah, yeah“, kommentiert Sänger Baxxter den Abend. Und statt der obligatorischen „Zugabe“- Rufe schallt kurz vor Schluss schließlich der Lockruf durch die Halle: „döp-döp-döp“im Massenchor. Scooter kommen der Forderung nach, und endlich hämmert er durch die Halle und in die Köpfe, ihr großer Hit. „Maria (I like it loud)“wird zum Höhepunkt eines ohrenbetäubenden Abends – und die Antwort hallt noch im Parkhaus nach: Dödödöp-döp-döp.