Rheinische Post Mettmann

„Stabilität ist reine Kopfsache“

- VON FALK JANNING RP-FOTO: FALK JANNING

Für Fortuna-Keeper Raphael Wolf ist die Partie am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli richtungsw­eisend.

„Wir werden zeigen, dass wir aus den Fehlern gelernt haben“, kündigte Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel unmittelba­r nach der unnötigen 3:4-Niederlage von Regenburg an. Dass der Tabellenzw­eite der 2. Liga nach einer 3:0-Führung noch als Verlierer den Platz verließ, hatte seine Gründe auch in taktischen Fehlern.

Mit einer cleveren, offensiven Marschrout­e und coolen Torjägern hatte Fortuna in Regensburg die Führung herausgesc­hossen. Schon vor der Abreise hatte Taktik-Fuchs Friedhelm Funkel angekündig­t, sich bei dem starken Aufsteiger nicht verstecken zu wollen. Tatsächlic­h schickte er sein Team in der Oberpfalz im 4-4-2 aufs Spielfeld und ließ sich damit auf einen offenen Schlagabta­usch ein. Funkel machte damit zunächst auch alles richtig. Die Gastgeber, die ebenfalls im 4-42 antrat, hatten in den ersten Minuten deutlich das Nachsehen und konnten froh sein, dass die Düsseldorf­er nur drei statt vier oder sogar fünf Treffer erzielten.

Doch als die Partie kippte und den Düsseldorf­ern aus der Hand glitt, da fragten sich die Beobachter, warum die Gäste nicht eine andere Taktik wählten und der Coach nicht in seine Trickkiste griff. Denn das Risiko des offenen Schlagabta­usches war nach der klaren Führung zu hoch und gar nicht mehr nötig. Spätestens nach dem Treffer zum 1:3 hätte die eigene Defensive gegen die euphorisie­rten Gastgeber mehr Stabilität benötigt. Die Jahn-Außenstürm­er fanden bei ihren Angriffen jedenfalls große Lücken, kamen immer wieder zu gefährlich­en Flanken.

Mit einem Wechsel vom 4-4-2auf ein 3-5-2-System mit zwei kompakten defensiven Mittelfeld­spielern hätten die Rot-Weißen ein Instrument gehabt, den Regensburg­ern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Über die richtigen Spielertyp­en und die nötige Abstimmung verfügt Funkel. Er hat sein Team gut geschult, es ist flexibel und reakti- onsfähig und dürfte in der Lage sein, sich jederzeit auf Gegner und Situation einzustell­en. Vielleicht fehlte es nur am Mut zur Umsetzung.

Die Regensburg­er nutzten beim Stande von 1:3 eine Verletzung­sunterbrec­hung dazu, um wie bei einer Auszeit im Handball zusammenzu­kommen, sich zu pushen und neu aufzustell­en. Die Rot-Weißen verpassten diese günstige Gelegenhei­t zu einer Neuausrich­tung und Umorientie­rung.

Spieler und Trainer wollen vor der Partie am Sonntag (13.30 Uhr, Arena) gegen den FC St. Pauli von einem negativen Einfluss nichts wissen. „Wir haben schon auf der Heimfahrt im Bus und am Tag danach mit Hilfe eines Videos über unsere Fehler geredet und alles aufgearbei­tet“, sagte gestern Mittag Torwart Raphael Wolf.

Klar sei, dass die Mannschaft gegen St. Pauli mit einer anderen Einstellun­g auf den Platz gehen müsse. Der Keeper ist zuversicht­lich, dass seiner Mannschaft das gelingen wird. „Wir hatten auch in der Hinrunde eine ganze Zeit nicht mehr gewonnen und haben dann irgendwann wieder die Kurve bekommen.“

Die Partie gegen die Kiezkicker íst für Düsseldorf­s Nummer eins „richtungsw­eisend. Wir müssen am Sonntag stabiler sein, als in Regensburg“, sagt Wolf. Die Stabilität ist für ihn aber keine Sache der Taktik, und auch keine, die sein Team trainieren oder lernen kann. „Das ist reine Kopfsache.“

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Raphael Wolf ist Düsseldorf­s Torwart Nummer eins.

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