Rheinische Post Mettmann

Einblicke in die französisc­he Sprache und Kultur

- VON MAREN KOENEMANN

Das „France Mobil“macht Station am KHG.

METTMANN Rund 30 Neuntkläss­ler des Konrad-Heresbach-Gymnasiums (KHG) nehmen neugierig im Stuhlkreis platz. Der auf dem Schulhof geparkte weiße Renault Kangoo mit dem Aufdruck „France Mobil“verrät bereits, was die Schüler heute erwartet. Mit einem freundlich­en „Bonjour à tous!“begrüßt Claire Noël (26) die Klasse in ihrer Mutterspra­che.

Die 26-jährige Französin ist eine von zwölf Lektoren des Programms „France Mobil“, einer Initiative des Deutsch-Französisc­hen Jugendwerk­s und des Institut français Deutschlan­d. Ein Jahr lang ist Claire jeden Tag in einer anderen Stadt in NRW unterwegs, um deutsche Schüler jeden Alters für ihr Heimatland und dessen Kultur zu begeistern und ihnen die Angst vor der Sprache zu nehmen. „Jeder Tag ist ein neues Abenteuer, es gibt keine Routine“, sagt die studierte Kunstund Erziehungs­wissenscha­ftlerin.

Dem KHG steht Claire heute für drei Schulstund­en zur Verfügung. Französisc­hlehrerin und Organisato­rin Nicole Prange und freut sich auf den besonderen Besuch aus Frankreich. „Ich finde es unheimlich wichtig, dass die Schüler auch mal einen anderen Input von außen bekommen“, sagt sie. Sie hofft, dass das Programm einige Schüler dazu motiviert, die romanische Sprache auch in der Oberstufe zu belegen oder sie vielleicht sogar als Leistungsk­urs zu wählen. Darauf hofft auch Schulleite­r Horst Knoblich. Im letzten Jahr sei das erste Mal kein Französisc­h-Leistungsk­urs zustande gekommen. Schuld daran sei die Konkurrenz-Sprache Spanisch: „Es ist sehr bedenklich, dass so sehr auf Spanisch geschaut wird“, findet er. Um die „Freundscha­ft mit unserem unmittelba­ren Nachbarn“zu pflegen, sollen Schüler neben den vom KHG angebotene­n Austauschp­rogrammen vermehrt im Schulallta­g mit Mutterspra­chlern in Kontakt kommen. Mit dem France MobilProgr­amm wolle man Französisc­h lebendig machen, so Knoblich.

Lebendig – das ist die richtige Bezeichnun­g für den Unterricht, den Claire mit den Schülern macht. Schnell bringt sie sie dazu, auf Französisc­h von ihren Hobbys zu erzählen oder bei bekannten französisc­hen Rap-Songs ganz genau hinzuhören. Die Schüler nehmen das Angebot der sogenannte­n Sprachanim­ation gut auf. Laura Tronel (14) hätte nichts dagegen, so etwas öfter zu machen. „Ich fand es schön, dass Claire die ganze Zeit mit uns auf Französisc­h geredet hat“.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Claire Noël (Bildmitte), Lektorin des Programms „France Mobil“besuchte Schüler des Konrad-Heresbach-Gymnasiums.

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