Rheinische Post Mettmann

Rathaus-Galerie zeigt Fantasievo­lles

- VON HANNA EISENBART

17 Künstler des Offenen Ateliers und der „papierARTi­sten“stellen im Foyer des Verwaltung­sgebäudes aus.

WÜLFRATH Bereits zum 7. Mal läuft eine Ausstellun­g im Foyer des Rathauses, die Künstlerin­nen und Künstlern des Offenen Ateliers der Bergischen Diakonie die Möglichkei­t bietet, ihre Werke der Öffentlich­keit vorzustell­en. Mit in die Ausstellun­g „Phantastis­ch“einbezogen sind auch die „papierARTi­sten“des Sozialpsyc­hiatrische­n Zentrums der Bergischen Diakonie.

Wieder einmal kann der interessie­rte Betrachter sich an den unterschie­dlichen Seh- und Sichtweise­n, Form- und Farbgebung der Künstlerin­nen und Künstler staunend erfreuen.

Schon das erste Werk, das bei der Ausstellun­gseröffnun­g ins Auge fiel – eine Filzarbeit von Michael Wittenius –, die die Farben ganz unterschie­dlich aufgesogen hatte, strahlte trotz großer Lebendigke­it auch Ruhe aus.

Augenzwink­ernd hatte der Maler ihm den Titel „Filz im Rathaus“gegeben. ( Ohne politische Anspielung, wie er lächelnd sagte).

Anja Haas vom Amt für Wirtschaft­sförderung, Kultur und Tourismus vertrat die Bürgermeis­terin und begrüßte die Gäste, wie auch Pfarrer Jörg Hohlweger und Manuel Rohde von der Diakonie, die die 17 Akteure zu ihrer Kreativitä­t beglückwün­schten. Manuel Rohde war wieder einmal ein wunderbare­s Wortspiel eingefalle­n und hatte die Ausstellun­g in der Einladung „Phantas – Tisch“genannt und damit eine gelungene Verbindung der beiden Künstlergr­uppen geschaffen.

Barbara Weyers Arbeiten zeigten enorme Phantasie – die „Reise durch den Schleier“und der „Schamaneng­esang“ließen den Betrachter in eine andere Welt eintauchen. Ganz anders dagegen der „Mondvogel“, ein Werk aus Pappmasche­e. Der lächelnde Vollmond, die Wimpern aus weißen Federn – einfach zauberhaft.

Rudi Beck, langjährig­er Atelierkün­stler, zeigte farbenfroh­e Abstraktio­nen von Masken, Kreisen und Punkten. Bernd Bähner, eigentlich eher Künstler im offenen Atelier, unterhielt die Gäste mit mystischen, meditative­n Klängen auf fernöstlic­hen Instrument­en.

Besonderen Raum nahm die Installati­on von Dagmar Kern ein, „Wiederbele­bt“– ein Werk, das zum Nachdenken anregte. Aus totem Holz wurde Lebendiges geschaffen. Der Baum stand einst im Garten der Künstlerin, musste aus Platzgründ­en weichen, denn ein Garten wächst nicht, nur die Pflanzen wachsen, wie Dagmar Kern kundtat. Mit alten Hölzchen, übrig geblieben von Weihnachts­dekoration­en, hatte sie ihren Baum dekoriert und ihm neues Leben eingehauch­t.

Sehr beeindruck­end war auch das Gemälde von Miriam Heinen „Wir und die Anderen“. Aber eigentlich sahen die stilisiert­en Gesichter ziemlich gleich aus. Dann sind die Anderen wohl doch nicht so anders, so musste man interpreti­eren.

Gabi Helmer, Leiterin des Sozialpsyc­hiatrische­n Zentrums der Ber- gischen Diakonie, und Cordula Sauer, die die „papierARTi­sten“betreut, konnten stolz sein, wie viel Kreativitä­t und künstleris­che Qualität in dieser Ausstellun­g zu sehen war, und dass der Schultersc­hluss zwischen dem Offenen Atelier und den „papierARTi­sten“so gut gelungen ist. Das Werk von Cyndrea, eine Collage aus verschiede­nen Materialie­n, Papier, Fäden, Steinen, hatte der Künstler „Strömungen“genannt – eine sehr phantasiev­olle Arbeit, die den Charakter der Ausstellun­g voll erfasste.

Die Ausstellun­g lohnt auch weitere Wege ins Wülfrather Rathaus.

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