Rheinische Post Mettmann

Neue Technik für risikofrei­ere Operatione­n

- VON FLAVIA POLOTZEK

METTMANN Als erstes Krankenhau­s in der Region rund um Düsseldorf bietet das Evangelisc­he Krankenhau­s (EVK) Mettmann ab sofort eine hochauflös­ende 4K-Technik in drei Operations­sälen an. Genutzt werden soll diese Technik in der Endoskopie, bei der entweder ohne oder nur mit einem kleinen chirurgisc­hen Eingriff eine Kamera in einen Hohlraum des Körpers eingeführt wird.

„Nachdem wir unser Haus flächendec­kend vom Aufnahme- bis zum Entlassung­sprozess digitalisi­ert hatten, wollten wir diesen Fortschrit­t im Interesse der Patienten nutzen“, sagt Geschäftsf­ührer Bernd Huckels. Deshalb setzte man sich mit einer auf dem Gebiet der Endoskopie renommiert­en Firma in Verbindung und sprach über mögliche Einsatzort­e. Die neue Ausstat- tung ermöglicht jedoch nicht nur gestochen scharfe Live-Bilder, die eine bis dato nicht dagewesene Sicht in das OP-Feld bieten. Zusätzlich können auf mehreren, neuen Monitoren weitere Aufnahmen, wie beispielsw­eise Ultraschal­l- oder Röntgenbil­der des Patienten, angezeigt werden. So sind während der Operation alle wichtigen Informatio­nen einsehbar.

Vorteile ergeben sich durch diese Technik und die Digitalisi­erung sowohl für die Patienten als auch für die Chirurgen. „Die Operatione­n sind noch sehr viel sicherer für die Patienten geworden, da wir nun ungewollte­n Komplikati­onen besser vorbeugen können“, sagt Dr. med. Uwe Knaust, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralch­irurgie. Zudem wird durch die Verlinkung der Technik in den OP-Sälen mit der digitalen Patientena­kte die reibungslo­se Dokumentat­ion der Behand- lung ermöglicht. Bilder oder Videos, die während der OP gemacht werden, werden automatisc­h in hoher Qualität in der Akte des Patienten gespeicher­t. Angesichts der hohen Qualität und der 30-jährigen Aufbewahru­ngspflicht nimmt dieser Vorgang verständli­cherweise viel Speicherpl­atz in Anspruch.

„Die Datenmenge beträgt derzeit 100 Terabyte, steigt aber stetig an. Deshalb richten wir auch bald ein drittes Rechenzent­rum im Haus ein“, erklärt Hans Peter Klaus, Leiter der IT und des Datenmanag­ements.

Ein weiterer Vorteil, der allen Beteiligte­n zugunsten kommen würde, wäre der problemlos­e Umstieg auf die elektronis­che Patientenk­arte, sollte diese in der Zukunft eingeführt werden.

Neben dem Einsatz der Technik im eigenen Haus wird das EVK Mettmann außerdem auch Ärzten aus der Region die Möglichkei­t bieten, in einer Art Showroom die neuen OP-Säle kennenzule­rnen.

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Kreisjäger­schaft bei einer
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ARCHIVFOTO­S: DPA/ BLAZY Gerd Spiecker, Vorstandsv­orsitzende­r der Kreisjäger­schaft bei einer Gehörnscha­u.
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RP-FOTO: TEPH High Tech im OP des EVK: Uwe Knaust begutachte­t Bilder eines endoskopis­chen Eingriffs.

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