Rheinische Post Mettmann

Ehepaar geht seit 60 Jahren durch dick und dünn

- VON FLAVIA POLOTZEK

Helga und Otto Breustedt feiern Diamanthoc­hzeit.

ERKRATH Zur Feier des Tages kam auch Bürgermeis­ter Christoph Schultz und überbracht­e neben Glückwünsc­hen noch einen Blumenstra­uß, einen naturtrübe­n Erkrather Apfelsaft und eine Urkunde der Landesregi­erung NRW: Seit nunmehr 60 Jahren sind Helga und Otto Breustedt verheirate­t und feiern jetzt Diamanthoc­hzeit. Gern erzählt das Ehepaar aus seinem Leben.

Kennengele­rnt hatten die beiden sich allerdings in Goslar, in einem Café. Helga Breustedt wollte Köchin werden, konnte in ihrem Heimatort Neudersum nahe der niederländ­ischen Grenze aber keine Stelle finden. Auf Anraten von Verwandten ging sie nach Goslar, merkte jedoch schnell, dass sie aus gesundheit­lichen Gründen einen Beruf mit mehr Bewegungsm­öglichkeit­en brauchte.

So nahm sie eine Stelle als Kellnerin in eben jenem Café an, das Otto Breustedt damals oft besuchte. Auf die Frage ihrer Freunde, warum Otto ihr denn am besten gefalle, antwortete sie mit einem Lachen: „Weil er der Vernünftig­ste von ihnen ist“. Wie damals üblich, mussten Paare heiraten, um zusammenzi­e- hen zu können. So ganz wie geplant lief das bei den Breustedts allerdings nicht ab. Heiraten wollten sie eigentlich an einem Samstag, allerdings hatte das Standesamt an diesem Tag der Woche geschlosse­n. Am Tag der Hochzeit vergaß Otto Breustedt dann auch noch das Stammbuch zuhause, „ein Wink mit dem Zaumpfahl“, wie Helga Breustedt zwinkernd einwirft.

Otto Breustedts Arbeit beim Zollamt, zuerst am Düsseldorf­er Hauptbahnh­of, später am Flughafen, führte das Ehepaar schließlic­h nach Erkrath, wo es seit 1974 wohnt. Schönstes Erlebnis: Die Geburt ihres Sohnes, der heute bei der Autobahnpo­lizei arbeitet und ihnen bereits zwei Enkelkinde­r beschert hat.

Ein besonderes Geheimnis oder Tipps für eine so lang anhaltende Ehe gibt es laut Otto Breustedt nicht, aber doch einen Hinweis: „Wir haben alles zusammen aufgebaut, wir hatten ja nichts. Man hält an guten und schlechten Tagen zusammen“.

Und auch Helga Breustedt fügt an ihren Mann gerichtet hinzu: „Er ist mein Zuhause. Streit hatten wir höchstens mal wegen Geld oder der Kindererzi­ehung, wegen so etwas hätte ich aber nie alles fallengela­ssen“.

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RP-FOTO: D. JANICKI Helga und Otto Breustedt in ihrer Wohnung in Erkrath Unterfeldh­aus.

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