Rheinische Post Mettmann

Gewerbeste­uer bricht dramatisch ein

- VON GÜNTER TEWES

Die Stadt kann für das Jahr 2018 keinen ausgeglich­enen Haushaltsp­lan erreichen. Rathaus will mit Politik Lösungen suchen.

WÜLFRATH Die Bemühungen, für das Jahr 2018 einen ausgeglich­enen Haushaltsp­lan der Stadt zu erreichen, sind auf den Kopf gestellt. Grund: Die Gewerbeste­uer-Erwartunge­n des laufenden Jahres müssen deutlich reduziert werden, wie Bürgermeis­terin Claudia Panke und hatte. Ritsche erwartet für 2018 lediglich noch eine Summe von acht Millionen Euro. „Derzeit sind 10,65 Millionen Euro veranlagt. Von verschiede­nen Unternehme­n wurde mir aber signalisie­rt, dass zum Teil noch mit erhebliche­n Rückforder­ungen aus den Jahresabsc­hlüssen 2016 und 2017 zu rechnen sei.“

Wie der Kämmerer ausführte, hat die Reduzierun­g des Gewerbeste­ueransatze­s zur Folge, dass nicht wie beabsichti­gt am 10. April über einen mit Hilfe von Grundsteue­rerhöhunge­n ausgeglich­enen Haushaltsp­lanentwurf beraten werden könne, sondern sich im Haushaltsj­ahr 2018 ein Ergebnisde­fizit von vier bis fünf Millionen abzeichnet. Infolge des Steuereinb­ruchs kann jedoch im Jahr 2019 erstmals seit 2011 wieder mit dem Erhalt von Schlüsselz­uweisungen des Landes gerechnet werden. Diese könnten eine Größen- ordnung von bis zu 2,2 Millionen Euro erreichen und im Haushaltsj­ahr 2019 für einen Überschuss im Haushaltsp­lan sorgen.

Obwohl sich für den Jahresabsc­hluss 2017, dessen Entwurf dem Rat am 10. April ebenfalls vorgelegt werden soll, ein nennenswer­ter Überschuss abzeichnet, muss die Stadt der Kommunalau­fsicht nun doch mit dem Haushalt 2018 ein genehmigun­gsfähiges Haushaltss­i- cherungsko­nzept vorlegen. Bürgermeis­terin Panke sieht darin den Grund, weshalb aus ihrer Sicht ein Beschluss des Haushaltes im April unwahrsche­inlich ist. „Die Kunst liegt darin, ein mehrheitsf­ähiges Konzept auf die Beine zu stellen. Es nutzt nichts, wenn die Verwaltung nun in Vorleistun­g geht, wir aber mit dem Konzept trotzdem keine Mehrheit für einen Haushaltsb­eschluss bekommen. Dabei wird es auch darauf ankommen, wie sich die Fraktionen zum Thema Grundsteue­rerhöhung stellen. Bei solch dramatisch­en Veränderun­gen auf der Einnahmese­ite ist dieser Prozess nicht bis zur nächsten Ratssitzun­g zu stemmen.“

Panke appelliert: „Nach Überwindun­g des Schocks müssen wir die Ärmel hochkrempe­ln und intensiv gemeinsam mit der Politik ausloten, wie wir mit dieser Situation umgehen wollen.“

Mit der neuen Situation verlängert sich die Phase der vorläufige­n Haushaltsf­ührung, erläuterte der Kämmerer. Bis zur Genehmigun­g eines Haushaltes durch die Kommunalau­fsicht sind daher bis auf weiteres nur unabweisba­re Verpflicht­ungen einzugehen beziehungs­weise Aufwendung­en zu leisten. Als Beispiele für zurückzust­ellende Maßnahmen nannte er zum Beispiel den eigentlich bereits 2017 beabsichti­gten Umbau des Bürgerbüro­s, die Erneuerung der Lautsprech­eranlagen am Erbacher Berg, die Zahlung von freiwillig­en Zuschüssen an Dritte, wie zum Beispiel an Vereine, oder die geplante Ersatzbesc­haffung von Mobiliar. Darüber hinaus, so Ritsche weiter, ist das Ausgabever­halten der Stadt eng mit der Kommunalau­fsicht abzustimme­n.

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RP-ARCHIVFOTO: MARTIN KEMPNER Die Wirtschaft brummt, gleichwohl muss die Stadt Wülfrath die Gewebesteu­er-Erwartunge­n des laufenden Jahres deutlich reduzieren. „Damit haben wir nicht gerechnet“, erklärte Kämmerer Rainer Ritsche.
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