Fortuna verliert bei Rensing-Comeback im Testspiel
Der Fußball-Zweitligist unterliegt im Testspiel dem Ligakonkurrenten 1. FC Kaiserslautern mit 0:2.
DÜSSELDORF In der 81. Minute wechselt der 1. FC Kaiserslautern aus. Torhüter Jan-Ole Sievers verlässt das Feld. Der Schlussmann guckt etwas enttäuscht in Richtung Bank. Denn der etatmäßige Ersatzkeeper durfte sich kein einziges Mal auszeichnen. Die offensiv ideenlose Fortuna verlor deshalb folgerichtig das unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragene Testspiel in der Kleinen Kampfbahn neben der Arena gegen den Zweitliga-Konkurrenten mit 0:2 (0:0).
Um das Ergebnis und das verbesserungswürdige Angriffsspiel ging es dem Düsseldorfer Trainerstab aber gar nicht in erster Linie. „Es war ein guter Test. Vor allem für die Spieler, die in letzter Zeit nicht so viel spielen durften“, sagte Co-Trainer Thomas Kleine, der die Mannschaft gestern betreute. Cheftrainer Friedhelm Funkel sah die erste Hälfte aus ungewohnter Perspektive hinter dem Tor und verpasste die zweite Halbzeit aufgrund eines privaten Termins.
So sah Funkel nicht, wie Michael Rensing den Ball zwei Mal aus dem Fortuna-Tor holen musste. 214 Tage nach seinem Rippenbruch feierte der 33-Jährige sein Comeback. Ihm erging es allerdings wie Kollege Sievers auf der anderen Seite: Auszeichnen durfte er sich nicht.
Beim ersten Gegentreffer zwei Minuten nach Wiederanpfiff segelte eine Freistoßflanke in den Strafraum, Lauterns Gino Fechner verlängerte den Ball ins Netz – undankbar für Rensing. Nur drei Minuten später stand es bereits 0:2. Das Pfälzer Sturmtalent Torben Müsel hatte aus 20 Metern abgezogen. Der nicht sonderlich stramm geschossene Ball landete im Torwinkel. Der Verdacht liegt nahe, dass ein Michael Rensing in Topform diesen Ball noch hätte erreichen können. „Für mich war es wichtig, einfach mal wieder bei einem Spiel auf dem Platz zu stehen“, sagte Rensing, der nach dem Abpfiff sein Trikot mit FCK-Profi Halil Altintop tauschte.
Erstmals im Fortuna-Trikot mit der Nummer 37 lief Jean Ndecky auf. Der im Winter aus dem Senegal verpflichtete Rechtsverteidiger spielte 90 Minuten durch. Man merkte dem 21-Jährigen an, dass er sich noch an die Spielweise und das Tempo in Deutschland gewöhnen muss. „Er muss da noch reinwachsen“, sagte Kleine. „Aber man hat gesehen, dass er eine gute Grundschnelligkeit hat und im Zweikampf ordentlich dabei ist. Dadurch, dass er bei der zweiten Mannschaft nicht spielberechtigt ist, war es wichtig, ihn auch mal im Spiel zu sehen.“
Eine Schrecksekunde gab es etwas mehr als zehn Minuten vor dem Abpfiff, als Benito Raman nach einem Zweikampf mit Fechner im Mittelkreis auf dem Boden liegenblieb und behandelt werden musste. Der 23-jährige Flügelflitzer humpelte schließlich mit einem Eisbeutel am Oberschenkel vom Platz in die Kabine. „Es sieht nach einem Pferdekuss aus. Aber wir haben ja noch ein paar Tage bis zum Spiel am Ostermontag in Darmstadt“, sagte Kleine.
Rensing – Ndecky, Bodzek (46. Gießelmann), Bormuth, Schmitz – Duman, Froese (61. Kinjo) – Raman (77. Kiesewetter), Nielsen, Lovren – Kujovic.
Sievers (81., Reitz) – Miotke, Modica (74., Gottwalt), Ziegler, Abu Hanna – Fechner, Albaek – Osei Kwadwo (46., Andric), Tomic (68., Morabet) – Altintop (81., Bakhat), Müsel (64., Kühlwetter). 0:1 Fechner (47.), 0:2 Müsel (50.).
Thomsen (Kleve).