Stadtbibliothek will attraktiver werden
Der Freundeskreis wählt einen neuen Vorstand. Musikabend, Brettspiel-Event und Foto-Ausstellung sind geplant.
METTMANN Zur Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen hatte der Freundeskreis der Stadtbibliothek Mettmann e.V. geladen, und die Anzahl der erschienenen Mitglieder sicherte die Beschlussfähigkeit.
Kari Jackson-Klönther, die stellvertretende Vorsitzende, ließ das vergangene Jahr mit all seinen Akti- vitäten in technisch professionellem Vortrag Revue passieren. Die gebürtige Amerikanerin hat in Mettmann eine neue Heimat gefunden und engagiert sich seit Jahren im Freundeskreis. Das nennt man Integration.
Ein besonderes Anliegen war dem Vorstand das Förderprojekt „Bestseller Service“. Dank dieses Engagements konnten die Bestseller des Jahres 2017 angeschafft werden, um sie den Nutzern der Stadtbibliothek ausleihen zu können. Eine sowohl kulturell als auch soziale Aufgabe, die der Freundeskreis finanziell erfolgreich stemmte.
Michael Lauer, Schatzmeister seines Zeichens, erläuterte die umfangreichen Aktivitäten des Vereins und verkündete eine gesunde finanzielle Basis. Stolz gab er zum besten, dass der Verein mit seinen nur 60 Mitgliedern immerhin in den vergangenen Jahren 60.000 Euro in die Arbeit der Stadtbibliothek investieren konnte. Die Kassenprüferinnen attestierten nach kritischer Durchsicht saubere Arbeit und der Vorstand wurde entlastet.
Nun aber standen Neuwahlen an: Der Vorsitzende Bernhard Dreyer und der Schatzmeister Michael Lauer wollten aus privaten Gründen ihre Vorstandsarbeit nicht mehr fortsetzen. Aber hier im Freundeskreis der Stadtbibliothek war erfolgreich vorgearbeitet worden und Kiri Jackson – Klönther rückte auf und antwortete, ob sie die Wahl annehmen wolle, mit: Gerne.
Udo Gohlke wurde zum neuen Stellvertreter gekürt und Wilma Baran zur neuen Schatzmeisterin – jeweils einstimmig bei eigener Enthaltung. Die beiden Beisitzer Monika Denstorff und Florian Peters blieben dem Vorstand ebenso wie die Kassenprüferinnen erhalten. Die Planung von 2017 soll im nun- mehr laufenden Jahr fortgesetzt und erweitert werden. Ganz oben auf dem Programm stehen ein musikalischer Abend, ein Brettspiel Event, eine Ausstellung mit Arbeiten von Fotografen aus Mettmann und Umgebung und der schon traditionelle Bücheradvent.
Der Medientipp im Schaufenster der Stadtbibliothek entwickelt sich beachtlich. Persönlichkeiten aus dem Städtchen werden Bücher, Hörbücher, Brett- und Kartenspiele sowie Zeitungen und Zeitschriften besprechen und vorschlagen, die dann in der Stadtbibliothek ausgeliehen werden können.
Imke Lucka, die Leiterin der Stadtbibliothek, stellte ihrerseits die zukünftigen Schwerpunkte vor: Sie möchte die optische Attraktivität der Bibliothek immer weiter verbessern. Die Medien-Ausleihe soll bei den Mettmannern als gesellschaftlicher Treffpunkt weiter bekannt gemacht werden. Dabei geht es hier zwischen den Regalen nicht nur angestammte Medien, wie das Projekt „iPads für die Stadtbibliothek“zeigt, das nun auf den Weg gebracht wurde. Diese wegweisende Idee belastet den Haushalt der Stadtbibliothek allerdings mit rund 5.000 Euro.
Aber Kindern den sinnvollen Umgang mit dem iPad nahe zu bringen, dass da nicht nur destruktive Kriegsfilme zu konsumieren sind, sondern auch ein kreativer Umgang mit der digitalen Welt zu erlernen ist, - da sollten sich doch ein paar Sponsoren finden lassen. Den Anfang machte ganz spontan der neue Vize-Vorsitzende Udo Gohlke, der das erste iPad stiften wird. Nachahmer gesucht!
Die Medien-Ausleihe soll bei den Mettmannern als gesellschaftli
cher Treffpunkt weiterbekanntgemacht
werden
Städte brauchen mehr Geld
Es dürfte noch viele Jahre so weitergehen: Die meisten Branchen melden eine hohe Auslastung, Handwerker vergeben Termine weit in der Zukunft, IHKUmfragen zur Wirtschaftsentwicklung im Kreis Mettmann finden kaum noch Adjektive zur seriösen Beschreibung der Super-Wirtschaftslage. Und auch der Arbeitsmarkt ist leer gefegt. Unternehmen reißen sich um Facharbeiter und Auszubildende.
Seit Jahren geht es bergauf. Leider hatten die meisten kreisangehörigen Städte selbst in fetten Jahren keine Chance, ihre Finanzen grundlegend in Ordnung zu bringen. Zwar konnte Mettmann gerade nonchalant 1,7 Millionen Euro einstecken, die aus Mehreinnahmen der Gewerbesteuer 2015 stammen. Bislang stand ein Minus vor dem Jahresergebnis, nun kann die neue Kämmerin die Rücklage füllen. Doch das wird nicht reichen, denn im Hintergrund sind in Mettmann 140 Millionen Euro Schulden aufgelaufen. Erkrath und Wülfrath bringen schon jetzt, in guten Zeiten, keine Deckung von Einnahmen und Ausgaben zustande.
Nun steigen die Zinsen wieder. Das verengt die Spielräume der Stadtkämmerer, die die städtischen Schulden durch neue Kredite bedienen müssen. Höhere Zinsen dämpfen aber auch die Konsumlust der Verbraucher und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Was sich in sinkenden Steuereinnahmen der Städte niederschlagen wird.
Die Zukunft hält also eher mehr als weniger Herausforderungen bereit. Zugleich haben sich Politik und Verwaltung bereits nach Kräften um Einsparungen bemüht. Bund und Länder müssen die Kommunen entlasten, damit die Schuldenspirale gestoppt werden kann. dne