Rheinische Post Mettmann

Oberstädte­r kümmern sich um ihr Viertel

- VON KLAUS MÜLLER

Die Mitglieder der Initiative halten zusammen. Sie fühlen sich wohl im Stadtteil, der viel Kultur und Historie bietet.

METTMANN Was bedeutet eigentlich Heimat? Da haben Christian Schwarz, Klaus Bartel und Otto Kahm von der Oberstadt-Initiative Antworten parat. „Heimat ist für mich der Ort, an dem ich mich wohlfühle, Freunde und Bekannte habe und in einer mir vertrauten Umgebung lebe“, erklärt Christian Schwarz. Er ist in Mettmann geboren, in der Oberstadt groß geworden und wohnt noch immer in dem Haus, in dem er seine Kindheit verbrachte.

„Die Oberstadt ist der schönste Stadtteil Mettmanns“, sagt er. Ein Bekenntnis zu ihrer Oberstadt geben auch Otto Kahm und Klaus Bartel ab. Beide sind keine Ur-Mettmanner, leben aber schon lange Jahre in der Kreisstadt. Kahm zog vor 43 Jahren aus einem kleinen Dorf in Hessen nach Mettmann, während Bartel vor 32 Jahren aus dem Badischen nach Mettmann kam. Beide verbindet, dass sie direkt in die Oberstadt zogen.

Mettmann und vor allem die Oberstadt sei ihnen Heimat geworden. „Wir sind sehr gut von den Oberstädte­rn aufgenomme­n worden. Es entwickelt­en sich schnell Freundscha­ften, die heute noch Bestand haben. Das Schöne ist, dass man als Bewohner der Oberstadt nie ein Gefühl der Anonymität bekommt“, sagt Otto Kahm. Er hat zwei Jahre lang sogar im Stadtgesch­ichtshaus gewohnt, einem der Wahrzeiche­n der Oberstadt. Zusammen mit Christian Schwarz und Klaus Bartel ist er einer der Motoren der Oberstadt-Initiative. Auch für Bartel ist Mettmann, vor allem die Oberstadt mit ihren historisch­en Besonderhe­iten, Heimat geworden. Er möchte aber den Begriff „Heimat“etwas weiter fassen. „Ich glaube, dass zur Heimat auch die Region gehört, in der man sich bewegt und die einen prägt.“Dem stimmt Otto Kahm zu. „Für mich hatte immer das idyllisch gelegene Neandertal mit dem großen Wildgehege eine besondere Bedeutung. Da engagiere ich mich in Gremien auch ehrenamtli­ch“, berichtet Kahm. Hinsichtli­ch der Oberstadt sind alle drei von dem Zusammenge­hörigkeits­gefühl und der Nachbarsch­aftspflege begeistert. „Irgendwie ist das hier wie in einer großen Familie“, sagen sie unisono. Bartel weist zugleich darauf hin, dass so etwas auch durch regelmäßig­e Nachbarsch­aftreffen und verschiede­ne Aktionen im Jahresverl­auf gepflegt werden müsse.

Er nennt beispielsw­eise das gemeinsame Grillen, Wanderunge­n oder das Grünkohles­sen. Ein besonderes Highlight seien die Klangräume, die in diesem Jahr am 8. September stattfinde­n und einer der kulturelle­n Höhepunkte in Mett- mann sind. Überhaupt sei die Oberstadt von Kultur geprägt. Während Klaus Bartel auf die Kulturvill­a mit ihrem außergewöh­nlichen Programm hinweist, erinnert Otto Kahm an das Weltspiege­l-Filmtheate­r. „Es ist das zweitältes­te Kino in Deutschlan­d überhaupt.“

Für Christian Schwarz haben die Häuser im bergischen Fachwerkst­il und der historisch­e Marktplatz mit der für Mettmanns Geschichte bedeutende­n Lambertus-Kirche ihren besonderen Reiz. Klaus Bartel hält auch die vielfältig­e Kneipensze­ne mit dem „Türmchen“, dem „Braukeller“, dem „Irish Pub Dingle’s“, das „Alt-Heidelberg“sowie das „Café am Markt“für prägend und letztlich heimatverb­indend. Die Oberstadt-Initiative hat sich außerdem gut vernetzt und pflegt intensive Kontakte zur Bürger- und Heimatvere­inigung „Aule Mettmanner“, die ihren Sitz im Stadtgesch­ichtshaus und damit im Zentrum der Oberstadt hat.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Otto Kahm (l.) und Klaus Bartel, Vertreter der Initiative Oberstadt, vor dem Pferdebrun­nen und dem Stadtgesch­ichtshaus auf der Mittelstra­ße in Mettmann – den Wahrzeiche­n der Oberstadt.

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