Rheinische Post Mettmann

Mit dem lieben Gott in der Lounge

- VON LARS MADER

Die Evangelisc­h-Freikirchl­iche Gemeinde hat das Angebot „KursX“konzipiert. Es kommt gut an.

ERKRATH Einige Millionen Menschen sollen bereits an jenen AlphaKurse­n teilgenomm­en haben, die vor vierzig Jahren ihren Weg aus einer einzelnen Londoner Gemeinde in die Welt fanden. Das Prinzip: An einer Reihe von Abenden erleben am Glauben Interessie­rte die Leib und Seele ansprechen­den Ausprägung­en eines lebhaften Gemeindele­bens. Jeder Abend beginnt mit einer üppigen Speisung, nimmt seinen Lauf in der Impulsrede eines Referenten und findet seinen Abschluss in diskutiere­nden Kleingrupp­en.

Nun wäre die Evangelisc­h-Freikirchl­iche Gemeinde nicht sie selbst, wenn sie stocksteif dieses internatio­nal bewährte Konzept einfach abspulen würde. Vielmehr machte man sich in Unterfeldh­aus so seine eigenen Gedanken und „dampfte die Struktur ein“, wie es Mitorganis­ator Wolfgang Frisch beschreibt. Aus den sonst üblichen zehn Treffen wurden schlanke sechs. Denn die Erfahrung zeigte, dass in diesen Zeiten kaum jemand bereit ist, sich längerfris­tig an ein solches Aufbruchsa­benteuer zu binden. Und fortan floriert im Gemeindeha­us zweimal im Jahr ein Glaubensgr­undcamp namens „Kurs X“. X steht für die unbekannte Variable, wie für jene Kreuze, an denen Jesus und der Apostel Andreas litten, als auch für den griechisch­en Buchstaben Chi, einer sehr alten Abkürzung für den Namen Christus. Knapp gesagt, soll es im Kurs X um die wichtigste­n Inhalte des christli

chen Glaubens und deren Bedeutung für jedes einzelne Leben gehen.

Zum Auftakttre­ffen gab es zur Stärkung mediterran anmutende Nudelgeric­hte in der lässigen Lounge, die sich alsbald mit der für die Gemeinde Treffpunkt Leben so typischen Gutlaune anfüllte. Vierzig Teilnehmer haben sich angemeldet, zwanzig Helfer aus der Gemeinde stehen ihnen zur Seite; das macht insgesamt ein sagenhafte­s Betreuungs­verhältnis.

Als Pfarrer Martin Scharnowsk­i zur Begrüßungs­runde über das Thema „Lebenswege und Gottesbild­er“ansetzen wollte und dabei merkte, dass sein Notizblatt abhanden gekommen war, erzählte er einfach aus seinem eigenen Werdegang vom eingeschüc­hterten Gelsenkirc­hener Kirchknapp­en bis zu seiner freundscha­ftlichen Kaffeeunte­rredung mit Gott am Morgen dieses Tages. Irgendwie innerlich aufgelocke­rt, fanden sich schließlic­h Kleingrüpp­chen von etwa acht Denkern in den weitläufig­en Ecken des Gemeindeha­uses, das einmal ein Küchenstud­io gewesen ist, wieder.

Eine der Gruppen setzte sich aus Geflüchtet­en zusammen, die auf Persisch diskutiert­en. In welcher Zunge nun auch gesprochen wurde, es war ganz wunderlich, mit welchem Handumdreh­en sich die noch vor wenigen Stunden gänzlich Unbekannte­n in theosophis­che Gespräche vertieften. So einfach gelingt der Sprung aus dem spröden Alltag, wenn man nur weiß, wie X geht.

Auch zum zweiten Abend des aktuellen Kurs X, bei dem es um Jesu Wissen um die Eigenschaf­ten Gottes gehen soll, am Mittwoch, 18. April, können Interessie­rte noch ihre Teilnahme unter Telefon 0211 24791230 oder per Mail an kursx@treffpunkt-leben.com anmelden. Ort der Treffen ist immer mittwochs von 19 bis 21.45 Uhr die Heinrich-Hertz-Straße 25 sowie einmalig am Samstag, 5. Mai, von 10 bis 18 Uhr.

„Wir haben in Unterfeld

haus die Struktur des Konzepts eingedampf­t“

Wolfgang Frisch

Mitorganis­ator

 ?? RP-ARCHIVFOTO: DJ ?? Pfarrer Martin Scharnowsk­i be- richtete zum Auftakt über seinen eigenen Werdegang.
RP-ARCHIVFOTO: DJ Pfarrer Martin Scharnowsk­i be- richtete zum Auftakt über seinen eigenen Werdegang.

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