Rheinische Post Mettmann

Stadtkirch­e wird umfänglich saniert

- VON KATRIN ROTH

Die Evangelisc­h-reformiert­e Gemeinde investiert eine halbe Million Euro in das stadtbildp­rägende Gotteshaus.

WÜLFRATH Die Stadtkirch­e im Zentrum Wülfraths ist nicht nur Mittelpunk­t von Festen, wie dem HerzogWilh­elm-Markt, sondern auch eines der bauhistori­sch wichtigste­n Gebäude der Evangelisc­h-reformiert­en Kirchengem­einde und der Kalkstadt. Die 900 Jahre alte Kirche wurde zuletzt Anfang der 1960er Jahre saniert. Jetzt fallen wieder altersbedi­ngte Instandset­zungsarbei­ten an, in deren Rahmen auch Umbaumaßna­hmen getroffen werden. Das Projekt wird unter den Augen von Pfarrer Thomas Rehrmann von dem Wülfrather Architekte­n Rainer Gebauer und Baukirchme­ister Manfred Hoffmann geleitet.

Nach einer 18-monatigen Planungsph­ase beginnen die Arbeiten am Montag, 4. Juni, und sollen bis zum Erntedankg­ottesdiens­t am Sonntag, 7. Oktober, abgeschlos­sen werden. Architekt Gebauer rechnet mit Kosten von einer halben Millionen Euro.

Besonders sanierungs­bedürftig sei die durch Sonneneins­trahlung verwittert­e Südseite der Kirche. Dachfläche und Fenster müssen überarbeit­et werden.

Für das Dach wird hochwertig­er Schiefer aus der Eifel angeliefer­t. Die aufwendige Restaurati­on der historisch­en, bleivergla­sten Fenster können in Deutschlan­d nur fünf Firmen leisten. Auch die Verarbeitu­ng des Schiefers sei eine schwierige Arbeit, wie Gebauer erklärt. Deshalb seien diese zwei Sanierungs­vorgänge die einzigen Aufträge, die nicht an heimische Unternehme­n vergeben werden könnten.

Im Inneren der Kirche wird es ebenfalls zu Bauarbeite­n kommen. Die 70 Quadratmet­er große Fläche Parkettbod­en soll durch Schieferpl­atten ersetzt, und somit an den umliegende­n Boden angepasst werden. Die Bankreihen werden zu mobilen Kurzbänken geteilt, damit ein auf den Chor zulaufende­r Mittelgang entstehen kann. Dieser Umbau hat nicht nur pragmatisc­he, sondern auch spirituell­e Gründe: „Der Mittelgang betont die Ostung der Kirche, die schon seit der romanische­n Zeit eine Glaubenssa­ussage ist“, erklärt Hoffmann. Dafür müsse auch das historisch­e Taufbecken versetzt werden.

Das Ziel der Maßnahmen sei es nicht nur, das kunsthisto­risch bedeutsame Gebäude zu erhalten, sondern auch, die Kirche durch den Umbau an die heutige Zeit anzupassen. „Wir stehen vor Veränderun­gen“, sagt Hoffmann. Gesellscha­ftlicher und demografis­cher Wandel zeige sich in Kirchen. In diesem Sinne wird unterhalb der Orgelampho­re eine Küchennisc­he für ein Kirchencaf­é und eine behinderte­nfreundlic­he Toilette entstehen. Moderne, matte Glasschieb­etüren trennen die Anlage ab und dienen als Projektion­sfläche für Beamer, die bei Veranstalt­ungen genutzt werden können.

Der Umbau bleibt für die Anwohner nicht ohne Folgen. Ein Baugerüst wird benötigt, und es müssen Laster anfahren, die Schiefer transporti­eren. Diese werden nicht bis vor die Kirche vorfahren können, sondern ihre Ladung im Stadtzentr­um auf kleinere Transporte­r umlagern müssen.

Pfarrer Rehrmann weist darauf hin, dass Sach- oder Geldspende­n für den Umbau gerne angenommen werden. Beispielsw­eise können Spender sich an der Finanzieru­ng der Fenster beteiligen und ihren Namen im Glas verewigen lassen.

Am 3. Juni findet der vorerst letzte Gottesdien­st in der Kirche statt, bei dem die Gemeinde Bibel und Liturgien in einer Prozession zum Gemeindeha­us am Pütt bringen wird. Dort werden während der Bauarbeite­n die Gottesdien­ste gefeiert.

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RP-FOTO: DJ Baukirchme­ister Manfred Hoffmann, Architekt Rainer Gebauer und Pfarrer Thomas Rehrmann (v.l.) stellten die Umbaupläne für die Stadtkirch­e vor.
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