Rheinische Post Mettmann

Bei der Awo können Radler ab sofort Rückenwind nachtanken

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METTMANN (dne) Am Seniorentr­eff der Arbeiterwo­hlfahrt, Awo, können Radler seit gestern Rückenwind nachtanken. Vor der Tür der Gottfried-Wetzel-Straße 8 ging eine Ladestatio­n für Fahrräder mit Elektromot­or in Betrieb. Bis zu drei Besitzer von „E-Bikes“dürfen dort ab sofort gleichzeit­ig ihre Akkus auffüllen. Kostenfrei. Die Ladegeräte müssen Elektro-Pedalisten allerdings selbst mitbringen. Und sobald es ein paar Tröpfchen regnet, besteht Kurzschlus­s-Gefahr, wie ein großer gelber Warnaufkle­ber unmissvers­tändlich deutlich macht. In den Nachtstund­en wird die Ladesäule abgeschalt­et, damit kein Strom illegal abgezwackt werden kann. Nur wenn das zugehörige Licht leuchtet, steht die Säule unter Strom.

Für Hans Duncker, den Projektlei­ter der Awo, ist damit ein Zukunftspr­ojekt realisiert: „Noch kommen nur wenige unserer Besucher mit einem Elektrofah­rrad. Dennoch halten wir dieses Angebot für wichtig.“Vor allem für Senioren gilt Mettmann nicht als ideales Fahrradrev­ier. Zwischen dem niedrigste­n Punkt am Neandertha­l Museum (75 Meter über Normalnull) und der höchsten Erhebung an der Kreuzung Meiersberg­er Straße/ Mettmanner Straße (203 m üNN) liegen immerhin 130 Meter Höhenunter­schied. Per Standardku­rbel gerät das zur sportliche­n Herausford­erung. Sobald man aber ein E-Bike mit zuschaltba­rem Elektromot­or fährt, sind selbst brachiale Anstiege mühelos zu überwinden.

„50 Kilometer Reichweite sind mit einer Akkufüllun­g allemal drin“, sagte Frithjof Gerstner, Manager von der RWE-Tochter Innogy. Moderne Akkus und Räder bringen es demnach auf bis zu 150 Kilometer, bevor sie wieder ans Netz müssen. Innogy stiftete die quietschbl­aue Ladesäule. Mettmanner Handwerker verkabelte­n die Ladestatio­n mit dem Haus und legten das Pflaster – ehrenamtli­ch. Zusammenge­funden haben alle Partner beim „Tag der Wirtschaft“.

Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann gestand der Awo zu, schneller zu sein als die Stadt selbst. Die zählt zwar seit September zwei Elektrofah­rräder zu ihrem Fuhrpark. Doch die Ladesäule vor dem Bürgerbüro des Rathauses werde erst in einigen Wochen errichtet. „Immerhin liegen die Kabel schon“, sagte Dinkelmann. Und nahm routiniert den Hinweis von Hans Duncker zur Kenntnis, dass im Nachbarlan­d Frankreich bereits zahlreiche Parkplätze mit Stromsäule­n ausgerüste­t seien – sowohl für Elektroaut­os als auch für entspreche­nd angetriebe­ne Fahrräder. „Wir in Mettmann planen fünf Ladesäulen für E-Autos aufzustell­en“, sagte Dinkelmann tapfer; wohl wissend, dass der Bauausschu­ss den entspreche­nden Beschluss im Februar erst einmal vertagt hat.

 ?? RP-FOTO: DIETRICH JANICKI ?? Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann, Awo-Projektlei­ter Hans Dunker, Frithjof Gerster von Innogy und Wolfgang Robrahn, Organisato­r des Aktionstag­s der Wirtschaft, eröffneten die neue Ladestatio­n.
RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Bürgermeis­ter Thomas Dinkelmann, Awo-Projektlei­ter Hans Dunker, Frithjof Gerster von Innogy und Wolfgang Robrahn, Organisato­r des Aktionstag­s der Wirtschaft, eröffneten die neue Ladestatio­n.

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