Rheinische Post Mettmann

Meisterkon­zert: Ensemble klingt ausgezeich­net

- VON HANNA EISENBART

ERKRATH Klangvolle Stimmen, blitzsaube­re Intonation, konzentrie­rt und hoch motiviert, so erlebten die Zuhörer in der Heilig-Geist-Kirche das Gesualdo-Ensemble beim 182. Sandheider Meisterkon­zert. Gabór Antalffy hat diese Konzertrei­he vor mehr als 35 Jahren ins Leben gerufen und präsentier­t der treuen Fangemeind­e jedes Mal etwas vom Feinsten. Seit 1986 tritt dieser A- cappella-Chor nahezu unveränder­t in der heutigen Besetzung auf. Im Studium hatten sich die Musiker kennengele­rnt und beschlosse­n, neben ihrer (kirchen-)musikalisc­hen Profession auch für sich etwas Gutes zu tun und da eignet sich das Singen in besonderem Maße.

Die zehn Frauen- und acht Männerstim­men sind in jeder Musikepoch­e zu Hause, ob Renaissanc­e oder Moderne, Barock oder Romantik, es gelang einfach alles. Sie ver- blüfften immer wieder mit herrlich gleichmäßi­gem Klang, obwohl sie bei jeder Kompositio­n eine andere Aufstellun­g einnahmen. Das absolute Gehör einer Sopranisti­n genügte zum Anstimmen und ersetzte die Stimmgabel. Ein sehr dezentes Dirigat wurde von verschiede­nen Sängern übernommen, denn es gibt in diesem Ensemble keinen Chorleiter.

Die geistliche­n Texte wurden vorweg verlesen und gaben dem Publikum den roten Faden an die Hand. Es war eine Freude, mit welchem Engagement der Chor sich den unterschie­dlichsten Kompositio­nen widmete. Neben eher unbekannte­n Stücken erlebte das Publikum auch regelrecht­e Ohrwürmer, etwa den Psalm 91, den Felix Mendelssoh­nBartholdy in seinem großen Oratorium „Elias“verwandte und damit zu einem Klassiker machte: „Denn er hat seinen Engeln“erklang in fasziniere­nder Inbrunst. Bei dem Kyrie aus Joseph Rheinberge­rs Es-Dur Messe waren neben den strahlende­n Sopranen auch Passagen, in denen die warmen Klänge der Altistinne­n zum Tragen kamen. Bei einem „Vater unser“von Gottfried Homilius (1714-1785) glänzten die Sängerinne­n und Sänger mit einer wunderbar durchsicht­ig gestaltete­n Fuge und steigerten die Intensität beim großartige­n Amen.

Begeistert­er Beifall und als Zugabe ein wunderschö­nes Nachtlied von Max Reger.

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