Kalenderblatt 19. Mai 1919
Schon früh hatte sich die Britin Eglantyne Jebb mit den Problemen von Kindern auseinandergesetzt. Nach ihrem Studium an der Universität Oxford hatte sie eine Arbeit veröffentlicht, die sich mit den Folgen der Kinderarmut auseinandersetzte. 1913 reiste sie im Auftrag einer Stiftung, die ihre Schwester Dorothy Buxton mit deren Mann Charles betrieb, auf den Balkan, um sich dort für Kriegsflüchtlinge zu engagieren. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gründete Jebb gemeinsam mit ihrer Schwester am 19. Mai 1919 eine der noch heute wichtigsten Hilfsorganisationen der Welt: „Save The Children“. Als eine der Ersten machten sie dabei keinen Unterschied zwischen den Ländern, mit denen man Seite an Seite im gerade beendeten Krieg gekämpft hatte, und den Ländern, deren Soldaten auf der anderen Seite der Schützengräben gestanden hatten. Die Stiftung musste deshalb viele Anfeindungen über sich ergehen lassen. Trotzdem konnte Jebb aufgrund ihres Anspruchs, gerade den unschuldigsten Opfern von militärischen Auseinandersetzungen helfen zu wollen, viele prominente Unterstützer gewinnen – und letztlich genug Spenden für die Arbeit von „Save The Children“sammeln. Neben den Hilfsprojekten vor Ort setzte Jebb sich auch beim Völkerbund für eine internationale Erklärung der Rechte von Kindern ein. 1924 wurde eine solche Konvention zum ersten Mal verabschiedet.