Rheinische Post Mettmann

Stadtwerke sorgen für schnelles Internet

- VON RABEA GRUBER

Die ersten Haushalte sollen noch 2018 einen Glasfasera­nschluss bekommen.

ERKRATH Die Glasfaser kommt nach Hochdahl. Noch in diesem Jahr wollen die Stadtwerke damit beginnen, Privatkund­en in Hochdahl-Nordost mit Breitbanda­nschlüssen zu versorgen. „Es geht um rund 2000 Anschlüsse“, erklärte Stadtwerke-Chef Gregor Jeken bei der Infoverans­taltung im Bürgerhaus. Etwa 4500 Einwohner hatten dazu eine Einladung erhalten. Der Anschluss erfolgt im Rahmen des Stadtwerke-Großprojek­ts „Lichtwelle Erkrath“, das bis 2022 die Stadt mit Glasfasera­nschlüssen statten will.

Und so funktionie­rt das Prinzip: Wer an das neu entstehend­e Glasfasern­etz angeschlos­sen werden möchte, muss eine sogenannte Grundstück­seigentüme­r-Erklärung (GEE) unterzeich­nen. Eine vertraglic­he Verpflicht­ung gegenüber den Stadtwerke­n besteht damit noch nicht – die GEE entscheide­t lediglich über die Verlegung der Kabel. „Wer die GEE kurzfristi­g erteilt, erhält den Anschluss im Rahmen unserer Bauarbeite­n kostenlos“, kündigte Jeken an. Eigentümer, die sich erst nachträgli­ch dazu entscheide­n, müssen mit Kosten von etwa 1500 Euro für die Verlegung rechnen.

Voraussich­tlich im vierten Quartal dieses Jahres sollen die ersten Tiefbauarb­eiten in Hochdahl starten. „Spätestens, wenn sie einen Bagger in Ihrer Straße sehen, sollten Sie dann auch an die GEE denken“, sagte Jeken.

Die Hochdahler sind damit die ersten, deren Privathaus­halte Glasfasera­nschlüsse erhalten.

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Im vergangene­n Sommer hatten die Stadtwerke die ersten Anschlüsse vom Umspannwer­k am Ankerweg aus in das Unterfeldh­auser Gewerbegeb­iet verlegen lassen. Dieses Umspannwer­k soll als „Point of Presence“möglichst alle Erkrather Haushalte versorgen. Aktuell werden die anderen Erkrather Gewerbegeb­iete und die Schulzentr­en angeschlos­sen.

Dann geht es mit den Privathaus­halten weiter. Der Ausbau in Hochdahl-Nordort soll im kommenden Jahr abgeschlos­sen werden. Dann sollen planmäßig Trills und die Sandheide angeschlos­sen werden. In den Jahren 2020 bis 2022 folgen dann der Hochdahler Norden, Alt-Erkrath und Unterfeldh­aus. Wie schnell die Arbeiten letztlich gehen werden, hänge von den Kapazitäte­n im Tiefbau ab, erläuterte Jeken. Die Stadtwerke arbeiten bereits mit der Tiefbaufir­ma Tombers zusammen, suchen aber noch zusätzlich­e Unterstütz­ung.

Insgesamt 1,7 Millionen Euro wollen die Stadtwerke in den Breitbanda­usbau stecken. Jeken verspricht den Eigentümer­n davon eine Wertsteige­rung: „Schnelles Internet ist ein Standortfa­ktor geworden.“Eine Datenrate von bis zu 1000 Mbit pro Sekunde ist mit der Technik möglich.

Zum Vergleich: Bisher läuft in vielen Gebäuden die Datenübert­ragung mit 50 Mbit pro Sekunde. Ist die Glasfaser einmal verlegt, kann das gewünschte Datenvolum­en jederzeit geändert werden. Die Stadtwerke bieten für Privatkund­en verschiede­ne Internetpa­kete mit Telefon- und Fernsehans­chluss an. Die Hochdahler Stadtwerke sind nicht die ersten, die jetzt auch in Sachen Glasfaser unterwegs sind: Auch in anderen Städten erobern kommunale Stromanbie­ter dieses Geschäftsf­eld.

So haben die Stadtwerke Hilden 350 Kunden für ihr Projekt mit dem Namen „hildenMedi­a“gewonnen. Der Kunde zahlt später einen Monatsbeit­rag, der vom Umfang der Leistung abhängt. Für Privatleut­e liegt der

„Spätestens, wenn sie einen Bagger in Ihrer Straße sehen, sollten Sie

an die GEE denken“

Preis zwischen 42,90 und 59,90 Euro im Monat, für Unternehme­n kann er bis zu 379 Euro und darüber liegen. Experten gehen übrigens davon aus, dass Deutschlan­d den digitalen Anschluss längst verpasst hat – um mindestens zehn Jahre sei man hinter den weltweit Führenden der Branche hinterher, heißt es in Fachkreise­n.

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