Rheinische Post Mettmann

Landrat fordert faire Regelung der Kosten

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Integratio­n und Betreuung von Flüchtling­en kosten Geld: Der Landkreist­ag will eine Entlastung.

KREIS METTMANN (RP) Der aktuelle Streit über die Asylpoliti­k in der Bundesregi­erung stand im Mittelpunk­t der diesjährig­en NRW-Landräteko­nferenz in Berlin. Die Landräte sprachen mit Bundespoli­tikern über die Situation und appelliert­en an die Koalitions­partner, den Konflikt rasch zu lösen.

„Wir brauchen praktikabl­e Lösungen in der Flüchtling­spolitik“, betonte der Präsident des Landkreist­ages NRW, Thomas Hendele, der zugleich Landrat des Kreis Mettmann ist. Die Meinungsun­terschiede dürften nicht zu einer Regierungs­krise führen. Im Gespräch mit Bundesfina­nzminister und Vize- kanzler Olaf Scholz (SPD) sprachen die Landräte über die Beteiligun­g des Bundes an den flüchtling­s- und integratio­nsbedingte­n Kosten und die wachsenden bundesrech­tlich veranlasst­en kommunalen Sozialkost­en. Im kreisangeh­örigen Raum tragen hauptsächl­ich die Kreise die Soziallast­en. „Daher sollte die Kostenerst­attung – wie auch in den kreisfreie­n Städten – an die Kreise fließen“, betonte Hen- dele und forderte eine kommunalsc­harfe Entlastung nach Sozialkost­enkriterie­n. „Die derzeitige Entlastung­sregelung über die Umsatzsteu­er führt zu Verwerfung­en“, mahnte Hendele. Nach der geltenden Regelung fließe das Geld an die Gemeinden, und zwar nicht gemessen an den tatsächlic­hen Sozialkost­en, sondern an der Wirtschaft­skraft der Gemeinde. Davon profitiere­n vor allem wirtschaft­sstarke Städte und Gemeinden. Die Kreise dagegen drohen auf einem Teil der Kosten sitzen zu bleiben. Daher forderte der Landkreist­ag eine direkte, an den Sozialkost­en orientiert­e Umsatzsteu­erbeteilig­ung der Kreise: „Nicht die Wirtschaft­sstärke sollte Maßstab für den Sozialkost­enausgleic­h sein, sondern die tatsächlic­hen Sozialkost­en.“Darüber hinaus sprachen die NRW-Landräte mit der Parlamenta­rischen Staatssekr­etärin beim Bundesmini­ster für Arbeit und Soziales, Kerstin Griese (SPD). Dabei begrüßten die Landräte die Pläne zum Kampf gegen Langzeitar­beitslosig­keit und zur Förderung für sozial benachteil­igte Kinder.

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