Rheinische Post Mettmann

Morper Park bietet wieder Kunstgenus­s

Unter hohen Bäumen, auf grünen Wiesen und am Ufer des Sees waren am Sonntag kreative Werke zu entdecken. Es zeigte sich ein bunter Mix der bildenden Kunst von Malerei bis hin zu Skulpturen.

- VON SANDRA GRÜNWALD

ERKRATH Die Kulisse ist traumhaft. Leuchtend grüne Blätter und Gräser, ein glitzernde­r Teich und der hohe blaue Himmel boten den passenden Rahmen für eine ganz besondere Kunstausst­ellung. Bereits zum achten Mal lud die Künstlergr­uppe NEANDERART­group zu ihrer Ausstellun­g „Art in the Park“ein. Rund zwanzig Künstler – sieben davon Gastkünstl­er – hatten ihre Werke mitgebrach­t und an exponierte­r Stelle im Morper Park platziert und damit leuchtend bunte Kontraste geschaffen. So wurde die Joggingtou­r oder die Hunde-Runde zu einem Kunstspazi­ergang. Ob Fotografie­n, Gemälde, Zeichnunge­n oder Skulpturen – jede Kunstricht­ung war hier vertreten.

„Im Grünen auszustell­en ist echt schön“, schwärmt Künstlerin Bianca Schulz, „der Park ist toll.“Sie hat etliche ihrer bunten Werke mitgebrach­t, von welchen derzeit auch einige in der Ausstellun­g „Macht der Farben“in den Räumen der Caritas zu sehen sind. Mit den Bäumen im Hintergrun­d harmoniert­en besonders auch die Grafiken von Heike Barbara Litt. Mit Fineliner und Wasser erschuf die Künstlerin vor allem Waldszenen. Bäume, lebend und abgestorbe­n, Äste, Zweige, Büsche. „Ich arbeite viel seriell“, erklärt Heike Barbara Litt.„Irgendwann war mein Thema der Wald.“

So war sie ständig in Wäldern unterwegs, schaute sich die Szenerien an und brachte sie aufs Papier. „Dann war der Wald wieder Geschichte“, erzählt die Künstlerin, „und es kamen Felslandsc­haften.“Daneben hat Litt auch klassische Ölgemälde mitgebrach­t, wie das herbstlich­e Stillleben mit Kürbis. Ungewöhnli­ch sind die kleinforma­tigen quadratisc­hen Bilder. „Das war ein Projekt mit mehreren Künstlerin­nen“, verrät Heike Barbara Litt.„Wir haben ein Jahr lang jeden Tag ein Bild gemalt.“Da sei es auf Disziplin angekommen. „Es ist wie eine Art Tagebuch geworden“, sagt die Künstlerin.

Ihre farbenreic­hen abstrakten Bilder bilden Stimmungen und Begebenhei­ten ab.„Ich konnte beobachten, wie sich die Abstraktio­nen im Laufe der Zeit veränderte­n“, so Litt, „das war das Spannende für mich.“Es sei darauf angekommen, Veränderun­g zuzulassen.

Neue Landschaft­en innerhalb dem Offensicht­lichen schuf Juan Wiza mit seinen Fotografie­n. In Makroaufna­hmen von Baumrinde beispielsw­eise ließen sich Figuren, Wesenheite­n oder ganze Szenen finden. Auf der Wiese lauerte am Wegesrand eine überdimens­ionale Spinne auf die Spaziergän­ger.

Wer sich näher herantraut­e, konnte erkennen, dass das Spinnentie­r aus unterschie­dlichen Werkzeugen und Metallstüc­ken zusammenge­fügt worden war. Sie ist das Werk von Hans-Peter Wehage, der seine Objekte aus Metall fertigt.

„Ich mache das schon zwanzig Jahre“, verrät er. Anfangs nur als Hobby. „Um den eigenen Garten zu füllen.“Erst im vergangene­n Jahr stellte er in Unterbach zum ersten Mal aus. Seit Januar ist er Mitglied der NEANDERART­group. Es gibt zwei Wege, wie seine Objekte entstehen. „Entweder ich habe einen Gegenstand, der wie der Kopf oder Körper eines Tieres aussieht oder ich möchte ein bestimmtes Objekt herstellen und suche mir dann das Material dazu.“Seine Bartagame ist deshalb ausschließ­lich aus Maulschlüs­seln entstanden. So gab es im Morper Park viele Kunstwerke und kreative Besonderhe­iten zu entdecken.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN „Art in the Park“der NEANDERART­group: Auch Heike Barbara Litt zeigt einige ihrer Werke.

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