Illegale Absprache: Millionenstrafe für DuMont-Gruppe
BONN/KÖLN (dpa) Wegen illegaler Gebietsabsprachen zwischen dem „Kölner Stadt-Anzeiger“und dem Bonner „General-Anzeiger“hat das Bundeskartellamt eine Geldbuße in Höhe von 16 Millionen Euro gegen die DuMont-Mediengruppe verhängt. Im Jahr 2000 hätten DuMont und die Gruppe Bonner General-AnzeigerVerbreitungsgebiete im Raum Bonn weitgehend untereinander aufgeteilt, um Konkurrenz zu vermeiden, so das Kartellamt. Dabei seien Informationen bewusst verschwiegen worden. Die verbotenen Vereinbarungen seien zur Verschleierung bei einem Notar in der Schweiz abgeschlossen worden.
Die Geldbußen, die auch eine verantwortliche Person und einen Rechtsanwalt betreffen, sind noch nicht rechtskräftig. Die Betroffenen hätten die Vorwürfe aber eingeräumt, das Verfahren sei einvernehmlich beendet worden, so das Kartellamt. Die Gruppe Bonner General-Anzeiger, die seit Ende April zur Rheinische Post Mediengruppe gehört, habe die Behörden im Dezember 2017 selbst über den Fall informiert und bleibe als Kronzeuge straffrei. Der Dumont-Vorstand erklärte, dem heutigen Management seien die Vorgänge nicht bekannt gewesen. Auch die Gruppe Bonner General-Anzeiger betonte, die Vorgänge lägen so weit zurück, dass weder der heutige Eigentümer – die Rheinische Post Mediengruppe – noch die heutige Geschäftsführung involviert gewesen seien.