Timo Boll fährt mit Trainingsrückstand zum World-Cup
(tino) Timo Boll (Borussia) weiß nicht, wozu er in der Lage ist. Eigentlich kann der Tischtennis-Profi seine eigene Leistungsfähigkeit immer gut einschätzen. Mit seinen 37 Jahren hat er jede Menge Erfahrung, was seine mentale Verfassung, seine körperliche Fitness und die Spielstärke der Gegner angeht. Doch vor demWorld-Cup (19. bis 21. Oktober) in Paris tappt Boll im Dunklen, obwohl er vor kurzem quasi ohne Training wegen einer Nackenverletzung Europameister wurde. „Der EM-Titel darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich einen erheblich Trainings- und Wettkampfrückstand habe. In Paris sind die besten Spieler der Welt vertreten. Das wird ein sehr schweres Turnier für mich“, erläutert Boll.
An dem wohl wichtigsten Turnier nach Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften nehmen die besten Athleten der fünf Kontinente teil. Boll schaffte die Qualifikation mit dem Gewinn des Europe Cup 2017.
Im vergangenen Jahr konnte sich der 37-Jährige mit starken Leistungen bis ins World Cup-Finale spielen. Dabei bezwang er unter anderem die Chinesen Lin Gaoyuan und Ma Long, damals die Nummer eins der Welt. „In diesem Jahr muss ich meine Erwartungen wohl etwas zurückschrauben“, vermutet der Borusse. Doch Boll-Kenner wissen, dass der Linkshänder jederzeit zu außergewöhnlichen Leistungen fähig ist.