Fortuna geht in Frankfurt unter
Ein desaströser Auftritt der Düsseldorfer führt zur 1:7-Klatsche für das Team von Friedhelm Funkel.
FRANKFURT/M. Es läuft die 34. Spielminute an diesem Freitagabend im Frankfurter Stadion. Friedhelm Funkel lehnt mit verschränkten Armen an der Trainerbank. Stoisch verfolgt der Coach von Fortuna Düsseldorf wie Eintracht-Stürmer Sebastien Haller im Strafraum Geleitschutz von fünf Fortunen bekommt und den Ball zu Luka Jovic lupft. Der Serbe drischt den Ball aus 16 Metern in die Maschen. Es ist das 3:0 für die Eintracht in einem Fußballspiel zweier Bundesliga-Mannschaften, die einen klaren Klassenunterschied aufweisen. Und es ist der Beginn einer wahren Schmach für Fortuna, an deren Ende die Frage der Erstligatauglichkeit gestellt werden muss. Frankfurts Jovic trifft weitere vier Mal. Am Ende heißt es 7:1 für die Hessen gegen desolat auftretende Düsseldorfer. Es ist die vierte Niederlage in Serie für Fortuna, die schnellstens wieder an die bereits gezeigten stärkeren Leistungen anknüpfen muss, will sie den Kampf um den Klassenerhalt nicht frühzeitig verlieren.
Was sich unter der Woche bereits angedeutet hatte, wurde am Freitagvormittag Gewissheit: Die Risswunde im linken Unterschenkel bei Niko Gießelmann verhinderte einen Startelf-Einsatz. Deshalb kam es zur bereits von Funkel angekündigten Rochade. Jean Zimmer wechselte die Seite und verteidigte links in der Fünferkette, Matthias Zimmermann übernahm den Part gegenüber. Auf den freien Platz im zentralen Mittelfeld rückte Kevin Stöger, der neben Marcel Sobottka und Alfredo Morales für kreative Momente sorgen sollte. Dazu sollte er aber keine Gelegenheit bekommen.
Die Eintracht machte von der ersten Minute an klar, wer Herr im Hause ist. Die Gäste konnten von Glück sagen, dass Haller seine Füße nicht schnell genug sortiert bekam, sonst hätte der Torreigen vermutlich früher seinen Anfang genommen. Für den Startschuss sorgte dann Deniz Aytekin. Der Schiedsrichter entschied nachVideobeweis auf Handelfmeter – zur Überraschung nahezu aller 51.000 Zuschauer. Denn die Szene, in der Adam Bodzek der Ball gegen die Hand gesprungen war, lag schon eine Weile zurück. Haller war es egal, der Franzose verwandelte zur Führung. Torhüter Michael Rensing berührte den Ball noch, konnte ihn aber nicht abwehren.
Fortuna hatte bis zu diesem Zeitpunkt ihre eigene Maßgabe für diese Saison, mutig zu spielen, völlig vernachlässigt. In den kurzen Perioden, in denen die Düsseldorfer den Ball mal in den eigenen Reihen halten durften, fehlte es an allem: Tempo, Spielwitz und Technik. Dafür verfielen die Fortunen nach dem Rückstand in ein bekanntes Muster:
1:0 Haller (21, FE), 2:0 Jovic (27.), 3:0 Jovic (34.), 4:0 Haller (50.), 4:1 Lukebakio (53.), 5:1 Jovic (55.), 69. Jovic (69.), 7:1 Jovic (72.).