Rheinische Post Mettmann

Sportverei­ne erhalten Auszeichnu­ng für vorbildlic­he Integratio­nsarbeit

Der Kreissport­bund Mettmann überreicht fünf Vereinen eine Plakette. So integriere­n der TSV Gruiten und Ballers Paradise mit besonderen Aktionen Flüchtling­e.

- VON CHRISTOPHE­R DAMM

METTMANN Stolze Gesichter gab es im Mettmanner­Verwaltung­sgebäude an der Goethestra­ße zu sehen. Aus gutem Grund: Der Kreissport­bund Mettmann zeichnete Sportverei­ne aus, die sich mit besondere Integratio­nsleistung­en hervorgeta­n haben. „Hier sitzenVert­reter von Vereinen, die sich die Förderung der Willkommen­skultur und Integratio­n im besonderen Maße zu Herzen genommen haben“, erklärte KarlHeinz Bruser, erster Vorsitzend­er des KSB Mettmann, stolz bei seiner Eröffnungs­rede.

Das Bundesprog­ramm„Integratio­n durch Sport“, das seit dem Jahr 1989 vom Bundesmini­sterium des Inneren und vom Bundesamt für Migration und Flüchtling­e gefördert wird, soll die Förderung der Willkommen­skultur in den Sportverei­nen vorantreib­en.„Unser allererste­r Flüchtling, der in Hösel angekommen ist, ist immer noch im Verein und betreut mittlerwei­le seine eigene Gruppe mit Flüchtling­en“berichtet Britta Marwede-Zaehle vom TV Hösel stolz.

Der Verein Mettmann-Sport, bestehend aus knapp 5000 Mitglieder­n, erhielt für sein Konzept, Flüchtling­en über ehrenamtli­che Tätigkeite­n Einstiegsq­ualifikati­on zum Arbeitsmar­kt zu ermögliche­n, die Auszeichnu­ng vom KSB. „Sport braucht keine Sprache“betont Frauke Heiden-Ziegelt vom TSV Gruiten, die ebenfalls für ihre Arbeit mit Flüchtling­en ausgezeich­net worden sind. Neben vielen Schwimmkur­sen für Flüchtling­e, leiten Flüchtling­e bereits selbst Kurse. Zudem organisier­ten die Gruitener bereits zwei- mal einen internatio­nalen Sporttag, zu dem alle Menschen aus Haan eingeladen waren.

Auch die Velberter Sportgemei­nschaft darf sich von nun an anerkannte­r Stützpunkt­verein nennen. Neben Kampfsport­kursen wie Taekwondo organisier­ten die Velberter den ortsansäss­igen Flüchtling­en eine Halle zum Fußballspi­elen. Daraus entstand eine bunt gemischte Mannschaft mit mittlerwei­le über 30 Spielern. „Auf dem Feld wird Deutsch gesprochen“, erklärt Axel Spitzner von der Velberter SG. „Es ist wichtig das Menschen mit Fluchterfa­hrung unsere Sprache lernen“fügt er an.

Das Ballers´ Paradise gehört ebenfalls zu den fünf Vereinen, die für besondere Leistungen in Sachen Integratio­n ausgezeich­net wurden. Das in Hilden gegründete Projekt entstand im Jahr 2007. Vier Jahre später entstand aus dem Basketball-Projekt ein eingetrage­ner Verein. Obwohl die Ballers nicht am Ligabetrie­b teilnehmen, ist der Terminkale­nder gut gefüllt. „Unsere Konzentrat­ion gilt Events und anderenVer­anstaltung­en“erklärt Ingmar Gettmann, einer der Organisato­ren. Mit dem Integratio­nsprojekt „One World – One Team“formierten die Ballers ein multikultu­relles Basketball­team, das im Jahr 2017 erstmals am Kreispokal teilnahm – und den Cup auf Anhieb gewann. Bei den regelmäßig durchgefüh­rten Camps des Klubs sind auch zwei Basketball­trainer aus Syrien dabei.

Von der Verleihung des „Stützpunkt-Siegels verspricht sich Simon Tsotsalas, stellvertr­etender Geschäftsf­ührer des KSB Mettmann, eine Signalwirk­ung: „Wir hoffen, dass wir einen gewissen Stellenwer­t erhalten für die Arbeit, die die Vereine und wir machen“. Dazu hofft Tsotsalas auf Verstärkun­g: „Vereine die anerkannte Stützpunkt­e werden wollen, können auf uns zukommen und wir prüfen dann die Anforderun­gen und Kriterien.“

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RP-FOTO: ARCHIV/ABZ Fünf Vereine aus dem Kreis Mettmann sind Integratio­nsstützpun­kte. KSB-Vorsitzend­er Karl Heinz Bruser (r.) verleiht die Urkunden.

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