Sechs Gründe für zu späte Busse
Die Rheinbahn hat in Hilden, aber auch anderen Städten des Kreises, mit Verspätungen zu kämpfen. Es gibt ein halbes Dutzend Ursachen.
HILDEN Die Beiträge wirkten extrem verärgert.„Was läuft bei denen falsch? Für so etwas zahle ich kein Geld mehr”, schimpfte beispielsweise einer von vielen Rheinbahn-Kunde am Donnerstagmorgen via Nachrichtendienst Twitter. Seit zwei Tagen sei in Hilden kein Bus mit weniger als mindestens fünf Minuten Verspätung mehr an der Haltestelle eingetroffen. Nach aktuellem Stand könne er sich darüber sogar noch freuen, denn jetzt sei es so: „Wenn die Busse nicht ausfallen, haben sie mittlerweile meist zehn Minuten Verspätung und mehr.“
Die Rheinbahn ist sich des Problems generell durchaus bewusst, hat zurzeit aber keine goldene Lösung, weil verschiedene Aspekte zusammenkommen, wie ein Sprecher auf Anfrage schilderte:
1. Am Dienstag gab es demnach ein riesiges Verkehrsproblem im Berufsverkehr durch eine ungewollte Sperrung des Rheinufertunnels in Düsseldorf, der morgens, nach Beendigung von Sanierungsarbeiten, nicht für den Pkw- und Lkw-Verkehr habe freigegeben werden können: Eine Ampel zeigte bis 9.30 Uhr Dauer-Rot. Die im Stadtgebiet dann ihre Wege suchenden Autofahrer hätten fast sämtliche Busse und Bahnen der Rheinbahn ausgebremst, darunter auch die von und nach Hilden, Hochdahl, eigentlich sogar den gesamten Kreis Mettmann. „Die Auswirkungen waren im Fahrplan noch zwei Stunden nach Tunnelöffnung vorhanden”, teilte der Sprecher mit.
2. Am Donnerstag gab es eine Sperrung der Corneliusstraße in Düsseldorf, wodurch erneut auch die Nord-Süd-Verkehre erheblich behindert wurden, also war auch wieder Hilden betroffen.
3. Generell sei der November den Erfahrungen des Unternehmens zufolge der verkehrsreichste Monat des Jahres.
4. Nebenbei führe auch der (generell ja positive) Wechseleffekt vieler Radfahrer und Fußgänger in der dunklen Jahreszeit zu Bus und Bahn zu einem Problem, wie der Sprecher betonte: „Fahrgastwechselzeiten“bremsten den Bus aus. „Die Fahrzeuge sammeln dadurch Verspätungszeiten von Haltestelle zu Hal- testelle.”
5.„Nicht zuletzt hatten und haben wir mit hohen Krankenständen in unserem Fahrerlager zu kämpfen”, räumte der Rheinbahn-Sprecher ein: „Wenn der zu hoch wird, und wir lagen zeitweise schon bei elf Prozent, dann können die Ausfälle auch keine Kollegen, die eigentlich frei haben, mehr auffangen.”
6. Abgerundet wird das ganze durch Hildener Besonderheiten:
- . Im Raum Haan/Hilden gibt es zurzeit ein erhöhtes Verkehrsaufkommen aufgrund der Baustelle auf der A46 am Kreuz Hilden. Busfahrer hätten sich diesbezüglich auch schon gemeldet, teilte die Rheinbahn weiter mit.
- Die Linie 784 „erleidet“eine halbseitige Sperrung der Vohwinkeler Straße in Wuppertal mit Umleitung (etwa fünf Minuten Verspätung). - Größere Baustellen auf Hildener Straßen und„einfach nur zu vielVerkehr.”, heißt es bei der Rheinbahn, verursachen zurzeit Verspätungen. Nach einer schnellen Lösung des Problems klingt das nicht.