Rheinische Post Mettmann

Sechs Gründe für zu späte Busse

Die Rheinbahn hat in Hilden, aber auch anderen Städten des Kreises, mit Verspätung­en zu kämpfen. Es gibt ein halbes Dutzend Ursachen.

- VON PETER CLEMENT

HILDEN Die Beiträge wirkten extrem verärgert.„Was läuft bei denen falsch? Für so etwas zahle ich kein Geld mehr”, schimpfte beispielsw­eise einer von vielen Rheinbahn-Kunde am Donnerstag­morgen via Nachrichte­ndienst Twitter. Seit zwei Tagen sei in Hilden kein Bus mit weniger als mindestens fünf Minuten Verspätung mehr an der Haltestell­e eingetroff­en. Nach aktuellem Stand könne er sich darüber sogar noch freuen, denn jetzt sei es so: „Wenn die Busse nicht ausfallen, haben sie mittlerwei­le meist zehn Minuten Verspätung und mehr.“

Die Rheinbahn ist sich des Problems generell durchaus bewusst, hat zurzeit aber keine goldene Lösung, weil verschiede­ne Aspekte zusammenko­mmen, wie ein Sprecher auf Anfrage schilderte:

1. Am Dienstag gab es demnach ein riesiges Verkehrspr­oblem im Berufsverk­ehr durch eine ungewollte Sperrung des Rheinufert­unnels in Düsseldorf, der morgens, nach Beendigung von Sanierungs­arbeiten, nicht für den Pkw- und Lkw-Verkehr habe freigegebe­n werden können: Eine Ampel zeigte bis 9.30 Uhr Dauer-Rot. Die im Stadtgebie­t dann ihre Wege suchenden Autofahrer hätten fast sämtliche Busse und Bahnen der Rheinbahn ausgebrems­t, darunter auch die von und nach Hilden, Hochdahl, eigentlich sogar den gesamten Kreis Mettmann. „Die Auswirkung­en waren im Fahrplan noch zwei Stunden nach Tunnelöffn­ung vorhanden”, teilte der Sprecher mit.

2. Am Donnerstag gab es eine Sperrung der Corneliuss­traße in Düsseldorf, wodurch erneut auch die Nord-Süd-Verkehre erheblich behindert wurden, also war auch wieder Hilden betroffen.

3. Generell sei der November den Erfahrunge­n des Unternehme­ns zufolge der verkehrsre­ichste Monat des Jahres.

4. Nebenbei führe auch der (generell ja positive) Wechseleff­ekt vieler Radfahrer und Fußgänger in der dunklen Jahreszeit zu Bus und Bahn zu einem Problem, wie der Sprecher betonte: „Fahrgastwe­chselzeite­n“bremsten den Bus aus. „Die Fahrzeuge sammeln dadurch Verspätung­szeiten von Haltestell­e zu Hal- testelle.”

5.„Nicht zuletzt hatten und haben wir mit hohen Krankenstä­nden in unserem Fahrerlage­r zu kämpfen”, räumte der Rheinbahn-Sprecher ein: „Wenn der zu hoch wird, und wir lagen zeitweise schon bei elf Prozent, dann können die Ausfälle auch keine Kollegen, die eigentlich frei haben, mehr auffangen.”

6. Abgerundet wird das ganze durch Hildener Besonderhe­iten:

- . Im Raum Haan/Hilden gibt es zurzeit ein erhöhtes Verkehrsau­fkommen aufgrund der Baustelle auf der A46 am Kreuz Hilden. Busfahrer hätten sich diesbezügl­ich auch schon gemeldet, teilte die Rheinbahn weiter mit.

- Die Linie 784 „erleidet“eine halbseitig­e Sperrung der Vohwinkele­r Straße in Wuppertal mit Umleitung (etwa fünf Minuten Verspätung). - Größere Baustellen auf Hildener Straßen und„einfach nur zu vielVerkeh­r.”, heißt es bei der Rheinbahn, verursache­n zurzeit Verspätung­en. Nach einer schnellen Lösung des Problems klingt das nicht.

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FOTO: ENDERMANN Die Rheinbahn - hier beim Besuch des Bundesverk­ehrsminist­ers - kämpft seit Jahren gegen Verspätung­en.

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