Werte-Ausverkauf
Es ist ein Skandal, dass aufsichtsführende Lehrer und Lehrerinnen auf dem Pausenhof nicht nur in Hildener Grundschulen es zulassen, dass die Verballhornung des wohl bekanntesten Martinsliedes zum musikalischen Renner wird. Es sollte eine Selbstverständlichkeit gerade in den Grundschulen sein, dass im Religions- oder Deutschunterricht über die Geschichte des heiligen Martins gesprochen wird. Humanistische Werte des Miteinander-Lebens lassen sich bestens daran aufzeigen: Nächstenliebe, Helfen ohne eine direkte Gegenleistung zu verlangen und vieles mehr. Allerdings ist auch das Elternhaus in die Pflicht zu nehmen. Eltern können nicht alles auf die Schule abwälzen. Wenn weltliche oder christliche Feste gefeiert werden und ihre Auswüchse im Konsum enden, dann sollten Eltern ihren Kindern die Feste erklären und vielleicht auch hinterfragen. Nicht-christliche Religionen können das Martinsfest als Integrati- onsangebot aufnehmen, um anderes kennenzulernen. Das gilt auch für die vier Hildener Kindertagesstätten, die sich nicht zum Martinsfest bekennen. Man sollte mit/ im Kleinen beginnen, um später die Früchte zu ernten! schließen, ist groß – der Ärger über diese Angst gerade in vielen christlich orientierten Familien aber noch um einiges größer – kann ich voll und ganz zustimmen. Danke Herr Clement. Aber wo bleibt der Aufschrei?Wir sollten aufpassen, dass wir die Errungenschaften des christlich geprägten Europas – erreicht durch lange Leidensprozesse in vielen Jahrhunderten – nicht aufgeben und in das tiefste Mittelalter zurückfallen. Nämlich dann, wenn Liberalität mit falsch verstandener Toleranz zur Gleichgültigkeit verkommen. Unter diesem Hintergrund verstehe ich auch den aufkommenden unseligen Rechtspopulismus in vielen Staaten.
Leserzuschriften