Frischer Wind weht durch die CDU
Beim Jahrestreffen wurde deutlich: Der Ortsverband verjüngt sich, die Mitgliederzahlen sind stabil.
WÜLFRATH Es ist eine Mitgliederversammlung, deren Eröffnung dem alten und neuen Vorstandsvorsitzenden Christian Schölzel sichtlich nicht leicht fällt: Erst vor kurzem verstarb völlig unerwartet das langjährige CDU- und Ratsmitglied Hans-Joachim Trampnau. „Er hinterlässt eine große Lücke - vor allem als Mensch, den wir alle zu schätzen wussten“, zitiert Schölzel aus der Traueranzeige der CDU Wülfrath. Nach einer kurzen stillen Gedenkpause zu Ehren Trampnaus und den zwei weiteren, in diesem Jahr verstorbenen Mitgliedern Michael Thiel und Hans-Peter Schelling, geht derVorstand zur Tagesordnung über, versorgt die 27 Anwesenden mit Fakten: 107 Mitglieder hat der Ortsverein derzeit (34 Frauen, 73 Männer), darunter vier Neuaufnahmen, der Altersdurchschnitt beträgt 57,7 Jahre.
„Wir haben jetzt drei junge Frauen unter 30 in unseren Kreisen, ansonsten wären wir da woanders gelandet“, sagt Schölzel und wirft einen Rückblick auf die vergangenen Veranstaltungen.„Das Sommerfest war ein voller Erfolg, das Glühwein-Trinken vor der Geschäftsstelle einen Tag vor Weihnachten der Knaller, das wollen wir beides auf jeden Fall fortführen.“
Zwar, so betont der Vorsitzende, wolle er noch keinen Wahlkampf starten, aber eins sei klar: Sowohl der Europawahl im kommenden Jahr, als auch die Kommunalwahl 2020 wolle die CDU mit großem Engagement begegnen. Die CDU sieht sich gut gerüstet, ist auch finanziell gewappnet für einen starken Wahlkampf, bestätigt Schatzmeister Norbert Albrecht, der ebenfalls, wie der gesamteVorstand, bei den Neuwahlen an diesem Abend in seinem Amt bestätigt wird: Christian Schölzel bleibt Vorsitzender, Andreas Seidler und Stefan Hölterscheidt seine Stellvertreter.
Das neu eingeführte Amt eines Geschäftsführers wird Thomas Nolde bekleiden, er wird künftig eng mit dem Vorstand zusammenarbeiten.
Frischen Wind erhofft sich die CDU zudem von den jüngeren Beisitzern, die ins Amt gewählt wurden, und vor allem von dem jungen Familienvater Gerrit Dohmeier, ab sofort stellvertretender Schatzmeister und Mitgliedervertreter, ebenfalls ein neu geschaffenes Amt.
„Damit können wir uns mehr um die Belange von Mitgliedern kümmern, unter anderem auch mal bei einem Austritt intensiv nachhorchen, wo genau die Gründe liegen“, erklärt Martin Sträßer, der in seiner Funktion als CDU-Landtagsabgeordneter einiges aus Düsseldorf zu berichten weiß.„Die Arbeit der Koalition sehe ich als exzellent an“, lässt der die leicht ungläubig dreinschauendeWülfrather wissen,„miserabel war doch eigentlich nur die Selbstdarstellung nach außen.“Weil jetzt mehr Gelder vom Bund in die Länder und damit in die Kommunen fließen, die so ihre Selbstverwaltung stärken könnten, dürfe sich Wülfrath über insgesamt 300.000 Euro mehr freuen.
„Das rettet den städtischen Haushalt nicht“, bilanziert Sträßer, „aber es ist schlichtweg trotzdem eine Menge Geld.“