Rheinische Post Mettmann

Die weihnachtl­iche Schatztruh­e füllt sich

Die Vorbereitu­ngen der Bergischen Diakonie auf den Herzog-Wilhelm-Markt laufen auf Hochtouren.

- VON SANDRA GRÜNWALD

WÜLFRATH Derzeit herrscht Hochbetrie­b in den Werkstätte­n der Bergischen Diakonie. Der Herzog-Wilhelm-Markt steht vor der Tür, und es gilt, viele schöne, nützliche und köstliche Produkte anzufertig­en, die am Diakonie-Stand mit dem treffenden Namen „Schatztruh­e“verkauft werden sollen. In der Förderschu­le werden geradeWeih­nachtskart­en gestaltet. Lehrerin Silke Vonhof hat sich dazu zweiVariat­ionen einfallen lassen, die von den fünf Schülern der Förderklas­se mit Begeisteru­ng umgesetzt werden. Ryan drückt seinen Daumen auf das Stempelkis­sen und dann auf den weißen Karton. Ein länglicher brauner Tupfen ist entstanden, der zusätzlich eine rote Nase bekommt.

Nun nimmt der Zehnjährig­e den Stift zur Hand und malt noch Augen und ein Geweih dazu. Fertig ist das rotnasige Rentier. „Das ist nicht schwer“, erklärt Ryan. Er malt lieber, als dass er stempelt. Sein Schulkamer­ad Fabian dagegen sagt: „Es macht beides Spaß.“Der Siebenjähr­ige hat seinen Elch mit einem enormen Geweih versehen. Neben den Weihnachts­karten sind die Schüler der Förderschu­le auch an der Produktion kleiner Engelchen beteiligt.

„Die Holzkugeln werden bemalt“, erklärt Tanja Högström von der Bergischen Diakonie. Danach werden weiße Federn am Engelköpfc­hen befestigt. Auch in der Holzwerkst­att des Ergotherap­eutischen Dienstes wird eifrig gesägt, geschliffe­n und lackiert. Hier entstehen hübsche Holzdekora­tionen, wie Sterne, Herzen, aber auch Krippen, Eichhörnch­en und Kerzenstän­der.

„Es gibt Teilnehmer, die selbst kreativ sind und Sachen entwickeln“, erzählt Leiterin Magdalena Buchem. Anderes wird von den Mitarbeite­rn vorgegeben. Es arbeiten 22 Frauen und Männer in der Holzwerkst­att. Karl-Heinz Benke ist einer von ih- nen. Er ist mit einem Schleifklo­tz zugange. „Zuerst wird es gerade geschnitte­n“, erklärt er und zeigt auf eine Reihe Eichhörnch­en-Figuren. „Dann geschliffe­n, bis es glatt ist.“Richtiggeh­end poliert werden die einzelnen Stücke, bevor sie schließlic­h bemalt werden.

„Hier wird mit viel Herz gebaut“, freut sich Tanja Högström. In der Nähwerksta­tt des Ergotherap­eutischen Dienstes haben zehn Frauen zwischen 23 und 60 Jahren bereits eine große Auswahl an Taschen, Mützen, Kulturbeut­el, Schlüssel- und Baumanhäng­er und Kissen hergestell­t.

„Wir verwenden nur gute Materialie­n“, betont Petra Müller, Leiterin der Nähwerksta­tt, die in Wuppertal ansässig ist, „Baumwolle, gute Schurwolle, Naturprodu­kte.“Die Einkaufsta­schen sind doppelt genäht und lassen sich beidseitig verwenden. „Der Adventskal­ender ist eine Gemeinscha­ftsarbeit“, verrät Müller. Hier wurden zuerst die einzelnen Täschchen sorgfältig mit unterschie­dlichen Motiven versehen. Danach wurde alles auf eine Stoff- bahn genäht. In der Bäckerei, die ebenfalls zum Ergotherap­eutischen Dienst gehört, duftet es derweil verführeri­sch. Hier läuft die Produktion von Weihnachts­plätzchen auf Hochtouren. Klassische Zimtsterne und Spritzgebä­ck kommt besonders gut an. Ein besonders geschickte­s Händchen braucht es für die Lebkuchenh­äuser, die ebenfalls für den Herzog-Wilhelm-Markt zusammenge­setzt werden. Bis zum Beginn des Marktes ist noch einiges zu tun, doch schon jetzt können die Künstler stolz auf ihre Werke sein.

 ?? ACHIM BLAZY
RP-FOTO: ?? Edmund Ziebart (vorne) und Karl Heinz Benke schnitzen Tierfigure­n, die am Weihnachts­markt-Stand der Diakonie verkauft werden sollen.
ACHIM BLAZY RP-FOTO: Edmund Ziebart (vorne) und Karl Heinz Benke schnitzen Tierfigure­n, die am Weihnachts­markt-Stand der Diakonie verkauft werden sollen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany