Über 200 Schüler verlassen die Stadt
Die Zahlen der neuen Schulentwicklungsplanung liegen auf dem Tisch.
WÜLFRATH Die Kalkstadt verliert bei Schülern aus Nachbarstädten beziehungsweise deren Eltern an Zuspruch. Zugleich melden unterm Strich mehr Mütter und Väter ihr Kind an einer auswärtigen Schule an. „In diesem Jahr haben wir bei den öffentlichen Schulen erstmals mehr Aus- als Einpendler beobachtet“, zog der städtische Planer Udo Neumann jetzt im Schulausschuss ein Fazit. Rechnerisch bedeutet dies ein Minus von 23 Schulkindern. Nach den Zahlen der neuen Schulentwicklungsplanung pendelten in dem im Sommer zu Ende gegangenen Schuljahr 190 Schüler aus umliegenden Städten zum Unterricht nach Wülfrath. 213 machten sich in umgekehrte Richtung auf den Schulweg. Im Jahr zuvor betrug das Verhältnis noch 211 Ein- zu 202 Auspendler, und vor zwölf Jahren kam die Kalkstadt bei den Schülern sogar auf 433 Einpendler, bei 163 Auspendlern – ein rechnerisches Plus von 270 Kindern. Neumann mahnte die weitere Entwicklung aufmerksam zu beobachten, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Diskussionen in den NachbarstädtenVelbert und Mettmann zum Aufbau von Gesamtschulen.
Doch schon heute wünschen sich die Wülfrather Schulpolitiker mehr Details zu den Schulpendlerbewegungen. Diese Zahlen will die Schulverwaltung nun genauer aufbereiten. Ausschussvorsitzender Martin Sträßer (CDU) verspricht sich davon Anhaltspunkte auf die Fragen:„Wohin wird ausgependelt? Gibt es Möglichkeiten, darauf zu reagieren?“
Als positiv wertete Neumann, dass die Kinderzahlen in den drei städtischen Grundschulen wieder leicht ansteigen. Die acht Eingangsklassen, die sie bilden können, sind aber gegenwärtig ausreichend, um alle neuen i-Dötzchen aufnehmen zu können. 732 Mädchen und Jungen werden in der Linden- und Parkschule sowie in Ellenbeek derzeit unterrichtet. Der Aufbau des offenen Ganztags ist nach den Zahlen der neuen Schulentwicklungsplanung im Wesentlichen abgeschlossen. Eine Deckungsquote von 40 Prozent erscheint bedarfsgerecht.
1886 Kinder unterrichten die öffentlichen Schulen in der Kalkstadt heute. Die Sekundarschule mit 493 Schülern befindet sich weiter im Aufbau, und das Gymnasium mit 661 Schülern, das zu G9 zurückkehrt, erscheint, was die Zahl der Parallelklassen in der Sekundarstufe I angeht, stabil dreizügig.