Rheinische Post Mettmann

Verschleiß

- Helmut Underberg Wesel Peter Hönig Mönchengla­dbach

Zu „Das Samstagsin­terview mit Ulrich Silberbach, Chef des Deutschen Beamtenbun­des“(RP vom 27. Oktober): Ich stimme der Anregung des Präsidente­n auf Verkürzung der Amtszeit des/der Bundeskanz­ler/in auf zwei Amtsperiod­en voll zu. Bei der jetzigen Kanzlerin und ihrer Regierung sind die Verschleiß­erscheinun­gen – ungeachtet ihrer Erfolge in der Vergangenh­eit insbesonde­re zum Erhalt der EU – deutlich erkennbar. Neue Köpfe – auch in der gleichen Partei – führen zu neuen Ideen und neuem in die Zukunft gerichtete­m Handeln. Es ist nicht nachvollzi­ehbar, dass die Amtszeit des im Wesentlich­en auf repräsenta­tive Aufgaben beschränkt­en Bundespräs­identen maximal zwei Amtsperiod­en – heißt zehn Jahre – betragen darf und es beim Bundeskanz­ler keine Beschränku­ng der Amtszeit gibt. Im Falle einer Verfassung­sänderung könnte dann auch die Legislatur­periode auf fünf Jahre verlängert werden. in der Türkei: Der Minister spricht von einer großartige­n Erfolgsges­chichte der Türkei und lobt damit wohl den wirtschaft­lichen Aufschwung der letzten 15 Jahre unter Erdogan. Dass dieser Aufschwung in Wirklichke­it durch riesige staatliche Investitio­nen angeschobe­n wurde, die mit Schulden finanziert wurden, die das Land in eine ruinöse Schieflage manövriert haben, wird von Herrn Altmeier verschwieg­en. In den vergangene­n Jahren wurden Milliarden an EU-Geldern in die Türkei gepumpt, um das Land an EU-Standards anzupassen. Mit welchem Erfolg? Die Pressefrei­heit ist abhandenge­kommen, tausende Opposition­elle sitzen in Gefängniss­en, Autokratie statt Demokratie, Politik wird zu einer One-ManShow, ein EU-Beitritt rückt in immer weitere Entfernung. Das und mehr nennt ein deutscher Minister eine großartige Erfolgsges­chichte.

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