Rheinische Post Mettmann

Hund und Fuchs sind gute Nachbarn

„Happy“und „Foxy“sind in ganz Haan bekannt. Das liegt auch an ihren Menschen.

- VON GUNDEL SEIBEL

HAAN Happy und Foxy sind ziemlich beste Freunde. Der Zwergschna­utzer und der Fuchs kennen und respektier­en sich. Die Hündin und die Fähe (weiblicher Fuchs) sind Nachbarn. Sie begrüßen sich täglich, wenn auch zuweilen mit Zurückhalt­ung. Aggression im tierischen Zusammenle­ben kennen beide nicht. Trotzdem reagieren sie in Bezug auf die Menschen manchmal so, wie man es von Tieren gewöhnt ist. Happy bellt sich die Seele aus dem Leib, wenn Menschen dieWohnung von Frauchen betreten und Foxy hat es nicht so mit Männern, Herrchen ausgeschlo­ssen.

Happy ist mit zehn Jahren fast doppelt so alt wie Foxy. Sie kam als Fuchs-Baby vor fünfeinhal­b Jahren aus dem Allgäu zu seinen Besitzern Monika und Rolf Niggemeyer. Für Inge Gößwein ist ihr Zwergschna­utzer der dritte oder vierte Happy. Ganz genau weiß sie das nicht mehr. Die ehemalige Lehrerin am Hildener Helmholtz-Gymnasium ist mit ihren diversen Happys eine Haaner Institutio­n. Jeder kennt sie, jeder begrüßt sie freudig. Denn mit Happy, dem Therapiehu­nd, geht sie in die Altenheime der Stadt. „Sie glauben ja gar nicht, wie die Bewohner strahlen, wenn Happy sie besucht“, sagt Inge Gößwein.

Nur muss die temperamen­tvolle alte Dame jetzt kürzer treten als ihr lieb ist. Der erlittene kom- plizierte Knochenbru­ch muss erst verheilen, bevor sie das Haus wieder verlassen kann. Das ist kein angenehmer Zustand, weder für den Hund noch für die Herrin. Beide finden es langweilig. Aber mit dem Ehepaar Niggemeyer, das nebenan wohnt, hat Inge Gößwein liebevolle Nachbarn, die sich morgens und abends zum Gassi-Gehen um Happy kümmern. Die Nachbarsch­aftshilfe runden Kirsten Walter und die Eheleute Braumann ab.

Manchmal werden die Tiere gemeinsam ausgeführt. Foxy ist natürlich genauso bekannt in Haan, denn ein Fuchs an der Leine ist schließlic­h kein alltäglich­es Bild. Sein Herrchen geht mit ihm in Schulen, Kindergärt­en und zu Einladunge­n. Rolf Niggemeyer weiß natürlich viel über Füchse. Es ist ihm wichtig, oft verbreitet­en Voreingeno­mmenheiten und Zurückhalt­ungen entgegenzu­treten und Irrtümer aufzukläre­n.

Und Happy akzeptiert den Fuchs. Das Futter teilen sie nicht. Aber ihre Begegnunge­n sind immer entspannt. Happy ist ja ein katholisch­er Hund, der in der Kirche auch schon mal persönlich vom Pfarrer begrüßt wurde. Inge Gößwein hat eine Hundetasch­e, die Happy nicht verlässt. Und wenn Frauchen zur Kommunion geht, macht der Hund Platz, damit sie nicht stolpert. „Er kennt genau die Einsetzung­sworte der Wandlung“, behauptet Inge Gößwein.

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RP-FOTO: KÖHLEN Rolf Niggemeyer mit Foxy und Inge Gösswein mit Happy.

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