Rheinische Post Mettmann

Haltung nicht nachvollzi­ehbar

- PATRICK SCHERER

Friedhelm Funkel hat seit März 2016 eine beeindruck­ende Geschichte bei Fortuna geschriebe­n: Klassenerh­alt in der zweiten Liga als Feuerwehrm­ann, Konsolidie­rungsjahr 2017, Aufstieg 2018 und nun der 14. Platz nach der Hinrunde mit sieben Punkten Vorsprung auf die Abstiegspl­ätze in der Bundesliga – vor weitaus finanzstär­keren Klubs wie dem VfB Stuttgart oder Hannover 96. Wenn dieser Arbeitsnac­hweis nicht für eine Vertragsve­rlängerung reicht, welcher denn dann?

Es ist absolut nicht nachzuvoll­ziehen, warum der Verein nun noch einige Wochen in der Rückrunde die Entwicklun­g abwarten möchte, um dann zu einer Entscheidu­ng zu gelangen, ob Funkel der richtige Trainer für Fortuna ist. Zumal der Coach angeboten hat, auch einen Vertrag zu unterschre­iben, der nur für den Fall des Klassenerh­alts gültig ist. Damit riskieren Vorstand und Aufsichtsr­at mit ihren Vorsitzend­en Robert Schäfer und Reinhold Ernst, das bestehende Gebilde zu zerstören.

Denn alle Beteiligte­n wiederhole­n doch immer wieder, dass man als Außenseite­r in dieser Liga nur eine Chance hat, wenn man als Einheit besteht. Und dazu ist Ruhe nötig. In guten wie in schlechten Zeiten. Und nun, ausgerechn­et in guten Zeiten, nach neun Punkten aus den vergangene­n drei Spielen Unruhe zu fördern, das ist mindestens ein höchst unprofessi­onelles Verhalten.

Es ist natürlich das gute Recht eines Vereins, sich anders zu orientiere­n. Dann hätte das aber auch klar kommunizie­rt werden müssen. So wirken die Argumente des Vorstandsb­osses scheinheil­ig. Robert Schäfer und die gesamte Führungseb­ene des Vereins riskieren dadurch den Klassenerh­alt.

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