Viele Bürger ärgern sich weiter über den Müll
Nach dem Brandbrief von Oberbürgermeister Thomas Geisel an die Awista erhält unsere Redaktion noch immer viele Zuschriften von Lesern, die ebenfalls Kritik üben.
Das Thema Straßenreinigung und Müll an den Containern beschäftigt noch immer viele unserer Leser. Viele von ihnen sind aber der Ansicht, dass nicht nur Stadt und Awista, sondern vor allem die Bürger mitverantwortlich für die Stadtsauberkeit sind. Ihre Stellungnahmen im Auszug:
Hans Georg Dewald schreibt, er könne Oberbürgermeister Thomas Geisel und seiner Kritik an der Entsorgung in Düsseldorf nur beipflichten, „denn die Awista ist für mich einfach nicht in der Lage, unsere Stadt vernünftig sauber zu halten“. Seit mehr als einer Woche liege verbranntes Containermaterial auf dem Niederkasseler Lohweg. Die Awista interessiere sich wohl für diesen Unrat nicht, „obwohl sie dort schon einige Male vorbeigefahren ist“, so Dewald.
Für ein gutes Sauberkeitskonzept für Düsseldorf wirbt dagegen Lis Arntraud Dieterich. Sie findet, Geisel ist nicht nur als Verwaltungschef, sondern als Politiker gefragt. „Aus meiner Sicht fehlt in Düsseldorf eine konsequente Müllvermeidungsstrategie“, schreibt sie. Eine solche müsse die Politik entwickeln. Und Dieterich nennt auch Beispiele: In London etwa müsse man hohe Strafen zahlen, wenn man seinen Müll einfach hinwirft, wo es einem beliebt. „So ist es bei den Bürgern dieser Stadt tief verwurzelt, dass sie selber und an jedem Ort für ihre Stadtsauberkeit Achtsamkeit hegen“, schreibt sie. Und Dieterich nimmt sich selbst und ihre Mitbürger in die Pflicht: Sie seien verantwortlich für ein ordentliches, gemütliches Stadtbild.„Wäre das nicht eine politische Aufgabe, von jedem Bürger und Gast dieser Stadt die gewünschte Stadtsauberkeit als selbstverständlich angenommen, unterstützt und umgesetzt zu sehen“, fragt sie in ihrem Schreiben. Marion Grund und Hans-Peter Gerhards finden ebenfalls, dass die Bürger in der Verantwortung sind: „Aus meiner Sicht ist es doch nicht Aufgabe der Awista, so schnell wie möglich die Hinterlassenschaften der Silvesterknallerei zu entfernen“, schreibt Gerhards. Im Sommer gebe es schließlich sogar Werbekampagnen, die Bürger motivieren sollten, ihren Müll vom Grillen am Rheinufer selbst mitzunehmen. „Warum kann man an Silvester nicht auch seinen mitgebrachten Müll selbst entsorgen“, fragt er. Ebenso könne jeder einen Besen zur Hand nehmen und die restlichen Hinterlassenschaften aufkehren. Und Marion Grund schreibt zum Thema Silvester: „Vor den Häusern, an Straßenecken und anderen Plätzen wird geschossen und gefeiert und keiner hält es für nötig, seinen eigenen Müll zu entsorgen.“Ein anderes „Übel“seien Müllreste an Containern, das beobachte sie beispielsweise am Karolingerplatz. Da müssten grundsätzliche Überlegungen getroffen werden, um an der „Dauermüllstelle“wieder zum Normalzustand zurückzukehren.
Uwe Jeschinski und Bernd Geisen melden derweil zwei weitere Müll-Standorte. Geisen hat überfüllte Mülleimer auf dem Parkplatz des Eisstadions entdeckt und schreibt: „Wer mit offenen Augen durch die Stadt fährt, sieht solche Dreckecken immer wieder.“Regelmäßig würde hinter den Stromkästen am Parkplatz der Schule an der Gumbertstraße in Eller gleich an der Haltestelle „Alt Eller“Müll abgelegt, schreibt Jeschinski.
Hans-Ulrich Veith fordert eine Senkung der Abfall-Gebühren. Er ärgert sich auch über die Straßenreinigung der Awista: Die müssten Eigentümer bezahlen, aber beispielsweise würden die fünf vereinbarten wöchentlichen Reinigungen an der Birkenund Wetterstraße „in keiner Woche eingehalten“.