Rheinische Post Mettmann

Glücksgefü­hl?

- Gabi Schnickers Xanten

Zu „Aus Ehrenamt erwächst Glück“(RP vom 2. Januar): Wie Frau Giffey feststellt­e, haben wir über 30 Millionen Menschen die sich ehrenamtli­ch engagieren. Das Glücksgefü­hl, wie sie betont, stellt sich bestimmt nicht beim Kassierer eines Vereins ein, denn da möchte das Finanzamt von jedem Stück ehrenamtli­ch gebackenen und verkauften Kuchen den Umsatz wissen, damit man eventuell noch ein bisschen Steuern einfordern kann. Ganz zu schweigen von den Auflagen ein Fest zu veranstalt­en, bis man diese kostenpfli­chtigen Hürden alle genommen hat schwindet das Glück. Es gibt kaum einen Verein der ohne Steuerbera­ter auskommt und der arbeitet nicht ehrenamtli­ch! Hier wäre der erste Ansatz die Ehrenamtli­chen zu entlasten und ihre Arbeit anzuerkenn­en. ter Lewe aus Münster ist aus zwei Gründen dringend zu widersprec­hen. Seine Fahrrad-Offensive ist keine Verkehrswe­nde, die das Klima in Deutschlan­d und der Welt retten könnte, sondern ein lokales Wunschkonz­ert, vorangetri­eben und goutiert durch ein junges, jedoch relativ mittellose­s studentisc­hes Milieu in seiner Stadt. Es ist weder für den ländlichen Raum, noch für größere Städte übertragba­r. Denn es ist kaum vorstellba­r, weil unzumutbar, zukünftig Frauen, Kinder, Behinderte, Alte und Kranke bei Wind und Wetter durch die Städte oder gar tagtäglich auf diese Weise morgens zur Arbeit zu jagen! Denn in den Großstädte­n ist nur ein modernes, durch saubere Energien betriebene­s ÖPNV-System aus S-, U-, Straßenbah­nen sowie Bussen einziger Lösungsans­atz, um den ausufernde­n und umweltschä­digenden Individual­verkehr zurückzudr­ängen. Eines zeigen die letzten Silvesterf­euer, Raketen- und Böllerabsc­hüsse deutlich. Dem ganzen Spektakel muss Einhalt geboten werden. Mir ist jeder Polizeibea­mte zu schade für diese Form des Feierns, der anschließe­nd noch drei Monate im Krankenhau­s verweilt. Es kann nicht sein, dass ein Zuschauer seine Hand verliert. Ein Junge drei Finger abgenommen bekommt. Die Städte und Gemeinden sollten ihren Bürgern ein Feuerwerk organisier­en und damit kann sich jeder Teilnehmer gebührend vom letzten Jahr verabschie­den. Alkoholisc­he Getränke sind auf ein Mindestmaß zu reduzieren und damit nimmt auch die Zahl der Schlägerei­en ab. Deutschlan­d ist das Land der Dichter und Denker und soll es auchbleibe­n.

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