Rheinische Post Mettmann

Kramp-Karrenbaue­rs Achillesfe­rse

- VON KRISTINA DUNZ

Annegret Kramp-Karrenbaue­r schlägt Pflöcke ein. Mit entschiede­nem und manchmal sogar kessem Auftreten macht die 56-Jährige klar: Sie geht keinem Ärger aus dem Weg. Und: Sie ist die Chefin. Sie greift an und teilt aus. Gegen Kritiker, gegen die SPD, gegen die Deutsche Umwelthilf­e. Und gegen Friedrich Merz.

Die Saarländer­in lässt schon jetzt einen neuen Stil an der CDU-Spitze erkennen. Sie ist nicht so zögernd, zurückhalt­end, geduldig wie Merkel. Merz bleibt aber ihre größte Gefahr. Gut 48 Prozent stimmten auf dem Parteitag in Hamburg für den 63-Jährigen. Es war nicht die Mehrheit, aber es war fast die Hälfte. Mit dem locker-frechen Spruch, dass das Bundeskabi­nett vollzählig sei, hat sie den Konflikt nicht aus der Welt geschafft. Eher im Gegenteil. Auch wenn sich Merz denkbar ungeschick­t selbst ins Gespräch gebracht hatte.

Im Falle schlechter Ergebnisse bei den Wahlen im Mai könnte sich Merz wieder als Alternativ­e empfehlen. Kramp-Karrenbaue­r wird seine Unterstütz­er schnell eng an sich binden müssen. Es ist nur die Frage, ob diese sich einbinden lassen. Sie werden abwarten, ob sich im Mai nicht doch noch eine Tür für sie öffnet, durch die dann Friedrich Merz geht.

BERICHT CDU-CHEFIN DROHT DER UMWELTHILF­E, TITELSEITE

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